Beeindruckt vom Ulmer Campus und hochaktuellen Forschungsthemen an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Informatik zeigte sich Professorin Wejdan Abu Elhaija bei Ihrem Besuch Mitte März. Die Dekanin der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der „Princess Sumaya University for Technology“ (PSUT) im jordanischen Amman war nach Deutschland gereist, um letzte Details für den Studierendenaustausch mit der Uni Ulm zu klären.
Bereits im Wintersemester werden die ersten beiden Masterstudierenden der Privathochschule PSUT in Ulm eintreffen. Im Zuge ihres etwa zehnmonatigen Aufenthalts sollen die angehenden Ingenieure einige Kurse aus dem englischsprachigen Curriculum der Ingenieurwissenschaften belegen und ihre Masterarbeit verfassen.
Für die Jordanier ungewöhnlich: In Ulm sind oft Doktoranden und nicht Professoren die wichtigsten Ansprechpartner bei Abschlussarbeiten. Wobei der betreuende Hochschullehrer natürlich auch berät und das Werk abschließend bewertet. Am Institut für Nachrichtentechnik stellten einige Promovenden der Arbeitsgruppe Dialogsysteme (Leitung: Professor Wolfgang Minker) aktuelle, von ihnen betreute Masterarbeiten vor. Themen reichten von der Emotionserkennung aus gesprochener Sprache bis zur Informationsaufbereitung gemäß der verbalen Intelligenz eines Nutzers. Außerdem hörte Abu Elhaija einen Kurzvortrag von Professor Robert Fischer, in dem es unter anderem um künftige Mobilfunknetze und flexible optische Netzwerke ging, und besuchte die Institute für Mikroelektronik, Mikro- und Nanomaterialien, Neuroinformatik sowie das Institut für Organisation und Management von Informationssystemen. Dabei wurde deutlich: Viele Forschungsthemen sind stark anwendungsbezogen und in drittmittelfinanzierte Projekte eingebunden. Diese Art der Vernetzung von Hochschule und Wirtschaft ist in Jordanien eher selten.
Fakultät wird immer internationaler
Der Kontakt zu der 1991 gegründeten jordanischen Hochschule mit über 2000 Studierenden besteht schon länger, und die namensgebende Prinzessin war bereits zwei Mal in Ulm. Im August vergangen Jahres wurde schließlich der Kooperationsvertrag in Anwesenheit des PSUT Präsidenten unterzeichnet.
Der Ideengeber des Austauschs, Professor Wolfgang Minker, leitet schon jetzt eine der internationalsten Arbeitsgruppen der Fakultät. Viele Mitglieder stammen aus dem sibirischen Krasnojarsk („Siberian State Aerospace University“) und haben als „DAAD/Euler-Stipendiaten“ Teile ihrer Masterarbeit in Ulm verfasst. Heute sind sie Doktoranden und geben ihr Wissen an Bachelor- und Masterstudierende weiter. Nun hoffen Minker und der Leiter des International Office, Dr. Reinhold Lücker, diese Erfolgsgeschichte mit dem deutsch-jordanischen Austausch zu wiederholen.
Das Bild zeigt (v.l.): Prof. Wejdan Abu Elhaija, Prof. Wolfgang Minker, Prof. Robert Fischer, Doktorand Stefan Ultes, Dr. Reinhold Lücker (International Office) und den Doktoranden Maxim Sidorov, der in Krasnojarsk studiert hat.
Bericht: Pressestelle Uni Ulm