„Nanotechnologie ist eines der heißesten Themen in den Naturwissenschaften“, sagte Professor Joachim Ankerhold bei der Festveranstaltung zum zehnten Geburtstag des Masterprogramms Advanced Materials am Freitag. Die interdisziplinäre Ausrichtung der Naturwissenschaftlichen Fakultät habe 2002 die Etablierung eines Studiengangs rund um Bio- und Nanomaterialien begünstigt.
In diesem Sinne zeichneten der Dekan der Fakultät für Naturwissenschaften und weitere Redner die Entwicklung des englischsprachigen Programms an der Uni Ulm nach: Advanced Materials ist vor zehn Jahren mit 17 Studierenden gestartet. Inzwischen nehmen jedes Wintersemester 30 junge Menschen das Studium zwischen Chemie, Physik, Medizin und den Ingenieurwissenschaften auf. 98 Prozent stammen aus dem Ausland. „Das Programm bringt Absolventen verschiedener natur- und ingenieurwissenschaftlicher Bachelorstudiengänge zusammen – das ist eine Herausforderung. Trotzdem ist die Abbrecherquote gering“, so Professor Othmar Marti, damals beauftragt mit der Einrichtung von Advanced Materials.
Während des zweijährigen Masterstudiums beschäftigen sich Studierende mit der Struktur, Herstellung und dem Design innovativer Materialien. Das können neuartige Stoffe für die Automobilindustrie, aber auch künstliche Gelenke sein.
Um ausländischen Studierenden den Start an der Uni Ulm zu erleichtern, haben das Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) sowie das International Office ASSIST (Active Partnership and Support of SeniorConsultants for International Students) entwickelt. Die Idee: Senioren helfen angehenden Materialwissenschaftlern bei der Eingliederung und bauen interkulturelle sowie intergenerationelle Brücken.
Rund 300 junge Menschen aus 60 Nationen haben das Masterprogramm bereits studiert, darunter Karl Mandel und Dr. Han Luyang. Am Freitag blickten sie auf ihre Zeit in Ulm zurück und lobten Advanced Materials. Beide Absolventen sind der Wissenschaft treu geblieben: Karl Mandel promoviert im Bereich Chemie, der gebürtige Chinese Han Luyang forscht als Postdoc an der TU Dresden.
Bei der Festveranstaltung wurden besonders die „Väter“ des Programms Advanced Materials, unter anderem Dr. Bernd Heise und die Professoren Paul Ziemann, Ulrich Herr sowie Bernd Haller, gewürdigt. Für viele Studierende war Monika Pahwa eine besonders wichtige Ansprechpartnerin in allen Lebenslagen. Der aktuelle Studiengangsleiter, Professor Kay-Eberhard Gottschalk, würdigte das Engagement der Mitarbeiterin des Instituts für Experimentelle Physik, die ab sofort den Ruhestand genießt.
Professor Joachim Ankerhold überreichte Dr. Stephan Altmann (BASF) im Zuge der Veranstaltung die Ernennung zum Honorarprofessor der Uni Ulm. Der 40-Jährige hatte nach seinem Studium der Physik und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Ulm promoviert. „Stephan Altmann unterrichtet seit fast zehn Jahren im Studiengang Advanced Materials. Jetzt wird sein Einsatz offiziell“, sagte Ankerhold. Der neue Honorarprofessor empfahl sich mit einem Vortrag zum strategischen Innovationsmanagement in der Industrie.
Anschließend stießen Dozenten, Studierende und Freunde von Advanced Materials auf zehn weitere erfolgreiche Jahre an. Mitglieder des Universitätsorchesters hatten den musikalischen Rahmen gestaltet.
von Annika Bingmann