Sonderforschungsbereich, Geräte- und Forschungsgebäudeantrag oder auch die Vollantragstellung im Zuge der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder: Die Anforderungen an Antragsteller werden immer komplexer und stellen vor allem für junge Wissenschaftler eine große Hürde dar. Um im harten Wettbewerb um Drittmittel bestehen zu können und um die nationale sowie internationale Position der Universität Ulm weiter zu stärken, ist nun ein fakultätsübergreifendes „Center for Research Strategy and Support“ (Res.Ul) eingerichtet worden.
In Baden-Württemberg ist ein solches Zentrum, das insbesondere nicht-medizinische und medizinische Fächer verbindet, einzigartig. „Mir war es ein ganz besonderes Anliegen, dieses Projekt als gemeinsame Einrichtung aller Fakultäten auf den Weg zu bringen, da ich der festen Überzeugung bin, dass gerade in der fakultätsübergreifenden Forschung eine Stärke unserer Universität liegt“, erklärt Professor Joachim Ankerhold, Vizepräsident für Forschung und Informationstechnologie.
Die erfahrenen Res.Ul-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen künftig vor allem bei der Drittmitteleinwerbung und informieren gezielt über Fördermöglichkeiten. Darüber hinaus wirkt das Team beim Ausbau der wissenschaftlichen Infrastruktur und letztlich bei der strategischen Forschungsausrichtung der Universität mit. Ziel des neuen Zentrums ist es, die Forschungsförderung und -unterstützung aller Fachbereiche zu professionalisieren. Dazu wurden qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen universitären Einrichtungen unter dem Dach von Res.Ul zusammengeführt. „Natürlich gibt es spezifische Fächerkulturen. Um dem Rechnung zu tragen, haben wir Mitarbeiter mit unterschiedlicher Ausbildung, verschiedenem Fachwissen und Erfahrung ausgewählt. Aber letztlich ist das Prozedere der Antragstellung ähnlich – egal ob beispielsweise ein Sonderforschungsbereich in der Mathematik, Psychologie oder Medizin angesiedelt werden soll“, so der Leiter von Res.Ul, PD Dr. Dieter Brockmann.
Keimzelle in der Medizinischen Fakultät
Der habilitierte Chemiker und Molekularbiologe Brockmann hat zuvor die „Keimzelle“ von Res.Ul geleitet, den Bereich „Forschung und Internationale Zusammenarbeit“ in der Dekanatsverwaltung der Medizinischen Fakultät. Dort wirkte er unter anderem bei den erfolgreichen Anträgen für die Graduiertenschule für Molekulare Medizin mit: Seit 2007 wird die Einrichtung im Zuge der Exzellenzinitiative gefördert.
Brockmann und seine Mitarbeiter wissen also genau, wie eine aussichtsreiche Antragstellung abläuft. Denn längst muss nicht nur der Inhalt wissenschaftlich hervorragend sein, ein Antrag sollte auch schlüssige Angaben zur innovativen Forschungsinfrastruktur, zur Nachwuchsförderung sowie zur Gender- und Diversitypolitik der Universität enthalten.
„Die Ulmer Universitätsmedizin hat sehr gute Erfahrungen mit dem Bereich ,Forschung und Internationale Zusammenarbeit‘ gesammelt. Ich bin davon überzeugt, dass durch Res.Ul fakultätsübergreifend alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität entscheidend profitieren werden“, sagt Professor Thomas Wirth, Dekan der Medizinischen Fakultät.
Das Angebot von Res.Ul richtet sich an Forscher jeder Karrierestufe – vom promovierten Nachwuchswissenschaftler bis zum Institutsleiter. Das Team berät beispielsweise über Fördermöglichkeiten nach der Promotion, unterstützt Kandidaten für ERC-Grants und begleitet Verbundanträgen auf nationaler und internationaler Ebene.
Ein weiteres Aufgabengebiet von Res.Ul betrifft die Forschungsinfrastruktur an der Universität Ulm. Denn so genannte Core Facilities, in denen Hochleistungstechnologien wie die Massenzytometrie oder neuartige bildgebende Verfahren angeboten werden, sind essentiell für zahlreiche Forschungsgebiete und Grundlage für die Einwerbung von Verbundfördermaßnahmen wie beispielsweise von Sonderforschungsbereichen. Der Einsatz der Res.Ul-Mitarbeiter beginnt mit der Identifikation geeigneter Räume und reicht bis zur Antragstellung für Geräte. Hierbei ist die Quote exzellent: Die letzten sieben Anträge für hochtechnologisierte Geräte waren erfolgreich.
Erste Erfolge bei der Exzellenzstrategie
Und auch sonst verzeichnet Res.Ul bereits die ersten Erfolge. So waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Antragsskizzen für die Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder beteiligt: Die Universität Ulm konnte in den Bereichen Quantentechnologie und Batterieforschung überzeugen und darf nun Vollanträge für Exzellenzcluster stellen. Zudem hat Res.Ul den Verbundantrag InnoSÜD unterstützt. Insgesamt erhält die Universität Ulm mit den Partnerhochschulen Biberach, Neu-Ulm und Ulm im Rahmen der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ rund 15 Millionen Euro.
Das Center for Research Strategy and Support ist über den Vizepräsidenten Forschung und Informationstechnologie direkt beim Präsidium der Universität Ulm angesiedelt.
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