Mehr Effizienz für wissenschaftliche Bibliotheken und ihre Nutzer verspricht die Einführung eines landesweiten, integrierten Bibliothekssystems (IBS│BW). Bisher betreiben Universitäts- und Landesbibliotheken in Baden-Württemberg unterschiedliche Verwaltungssysteme. Das bereits einheitliche, durch das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) betreute System der Hochschulbibliotheken, ist veraltet und muss abgelöst werden. Ende 2009 ist im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung unter Federführung der Universität Ulm ein gemeinsames integriertes Bibliothekssystem für alle baden-württembergischen Bibliotheken ausgewählt worden.
Seit Januar koordiniert das Kommunikations- und Informationszentrum (kiz) der Universität Ulm die landesweite Umstellung auf das integrierte System. Der straffe Projektplan sieht vor, bis Anfang 2012 alle Bibliotheken der Hochschulen, der Universitäten Ulm, Tübingen, Hohenheim, Stuttgart und Freiburg sowie die Badische und die Württembergische Landesbibliothek auf das neue System umzustellen. Gemeinsam wurde nun ein wichtiger Meilenstein erreicht: „Gerade ist das System für die Pilotbibliotheken der Hochschule Offenburg und der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg am BSZ in Betrieb genommen worden“, freut sich die Projektmanagerin Carolin Hürster vom kiz Ulm. Auch in der Ulmer Universitätsbibliothek laufen die Vorbereitungen für eine Umstellung an, allerdings müssen hiesige Nutzer noch bis November auf das neue Bibliothekssystem warten. Insbesondere durch das zentrale, gemeinsame Betriebsmodell im Zentrum für Datenverarbeitung (ZDV) der Universität Tübingen fördert das System einen wirtschaftlicheren Betrieb der Bibliotheken.
Die Umstellung wird zu einem Großteil vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) gefördert. Eine Landeslizenz erlaubt es allen wissenschaftlichen Bibliotheken in Baden-Württemberg dem Konsortium beizutreten. Das BSZ wird mit seinem erfahrenen Team unter der Leitung von Wolfgang Heymans über 40 Hochschulbibliotheken auf das neue System umstellen. Für die Bereitstellung der technischen Infrastruktur sorgt Prof. Thomas Walter, Leiter des ZDV Tübingen. Gesamtprojektleiter ist Professor Hans Peter Großmann vom Ulmer kiz, unterstützt von Dr. Claudia Pauli und Carolin Hürster. An den Einrichtungen zeigen sich zudem Kernteams für die Koordination der Umstellung verantwortlich.