Die Arbeitswelt ist im ständigen Wandel – und dieser Entwicklung begegnet eine neue, hochschulübergreifende Einrichtung der Universität und der Hochschule Ulm zur berufsbegleitenden Weiterbildung. Heute haben der Ulmer Universitätspräsident Professor Michael Weber und Hochschulrektor Professor Volker Reuter die Ordnung des gemeinsamen Zentrums unterzeichnet. In der neu gegründeten Einrichtung werden technische, wirtschafts- und lebenswissenschaftliche Weiterbildungsangebote der Uni und Hochschule unter einem Dach gebündelt – vom Brückenkurs bis zum vollwertigen Master. Das Zentrum übernimmt den Namen der bereits an der Universität etablierten „School of Advanced Professional Studies“ (SAPS). Für den Neustart wurde ein frisches Corporate Design entwickelt.
Mithilfe einer Marktstudie soll das Weiterbildungsangebot der SAPS bedarfsgerecht erweitert werden. Doch schon jetzt sind Masterstudiengänge wie Business Analytics, in dem Berufstätige fit für „Big Data“ und Industrie 4.0 gemacht werden, oder etwa der Brückenkurs Hochfrequenztechnik am Puls der Zeit.
„Am berufsbegleitenden Studium Business Analytics der SAPS überzeugt mich vor allem die Flexibilität der möglichen Abschlüsse bis zum Master und der hohe Anteil von E-Learning. Das Studium hat mir bis jetzt viele neue Fachkenntnisse gebracht, die ich bereits in meiner derzeitigen Stellung einsetzen kann. Für die Zukunft verspreche ich mir von dem Studium eine berufliche Weiterentwicklung. Da Business Analytics im Zuge der Digitalisierung eine hohe Zukunftsorientierung hat, sind auch die Jobaussichten sehr gut“, sagt die Diplom-Mathematikerin (FH) und Aktuarin Svetlana Hofmann, die seit 2016 berufsbegleitend an der SAPS studiert und nun einen Masterabschluss in Busines Analytics anstrebt.
Demnächst wird das Portfolio unter anderem um Zertifikatskurse erweitert. Die Hochschule Ulm erstellt zurzeit Kurse in den Bereichen Strömungsmechanik, Datenschutz und Medizinproduktezulassung.
Möglich wurde die neue SAPS durch das Ausbauprogramm Master 2016: Das hochschulübergreifende Projekt NOW:MASTER erhielt damals 800 000 Euro vom Land für den Aufbau einer gemeinsamen Einrichtung. „Das gemeinsame Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Ulm und der Hochschule Ulm markiert eine neue Messlatte für professionelle Strukturen in der wissenschaftlichen Weiterbildung. Es setzt die Erfolgsgeschichte wissenschaftlicher Weiterbildung in Ulm konsequent fort und bietet glänzende Perspektiven für die Region Ulm, für Baden-Württemberg und darüber hinaus“, sagte Ministerialrat Steffen Walter (MWK), der anlässlich der offiziellen Unterzeichnung über dieses und andere herausragende Beispiele der berufsbegleitenden Weiterbildung in Baden-Württemberg berichtete.
Online-Studium für Berufstätige
Der berufstätigen Zielgruppe entsprechend setzt die SAPS auf blended learning: 80 Prozent der Studieninhalte können online absolviert werden. „Wir optimieren unser Instruktionsdesign gemäß neuester Erkenntnisse der Lehr-/Lernforschung. Unsere Studierenden können so online in ihrer Freizeit oder etwa während einer Dienstreise lernen. Die wenigen Präsenztage im Labor oder in Übungsräumen finden am Freitag oder Samstag statt“, erläutern Professor Hermann Schumacher und Dr. Gabriele Gröger, die die SAPS an der Universität Ulm aufgebaut haben. Es muss auch nicht immer ein vollwertiger Master sein: Je nach beruflicher Belastung kann die Anzahl der belegten Module individuell angepasst werden.
„Die Erweiterung der bisherigen Angebote, zum Beispiel um den Fachingenieur Hydraulik sowie um praxisorientierte Zertifikatskurse im technischen Bereich, bietet eine Chance zur noch besseren Verzahnung von Industrie und Hochschule“, ergänzt Professor Thomas Engleder, Leiter der wissenschaftlichen Weiterbildung an der Hochschule Ulm. Nach dem Schweizer Modell vergibt das neue Zentrum auch „Certificates of Advanced Studies“ oder „Diplomas of Advanced Studies“. Künftig wird die Weiterbildungseinrichtung unter einem Dach von einem Direktorium der Uni und der Hochschule geleitet.
Ein Studium aufnehmen können Interessierte, die über einen Hochschulabschluss und mindestens ein Jahr Berufserfahrung verfügen. Die Angebote sind kostenpflichtig, doch oft beteiligen sich Arbeitgeber an den Gebühren oder es können andere Fördermöglichkeiten gefunden werden. „Die neue SAPS kombiniert die Praxisstärke der Hochschule mit der grundlagenorientierten Wissenschaft der Universität. Sie ist somit eine Bereicherung der Bildungslandschaft und wir freuen uns, dass unsere Hochschulen noch enger zusammenarbeiten“, stimmen Hochschulrektor Professor Volker Reuter und Universitätspräsident Professor Michael Weber überein.
School of Advanced Professional Studies
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