News

Universität und Hochschule Ulm:
Hohe Erwartungen in neuen Studiengang

Universität Ulm

Universität Ulm und Hochschule Ulm wollen bis zum Wintersemester 2011/12 einen völlig neuartigen gemeinsamen Bachelor-Studiengang „Computational Science and Engineering“ (CSE) entwickeln. Die Vorbereitungen werden im Rahmen der Initiative „Bologna – Zukunft der Lehre“ von der Stiftung Mercator und der Volkswagen Stiftung mit 500 000 Euro gefördert. Bei deren Ausschreibung waren die Ulmer Partner mit ihrem Konzept erfolgreich. Gefragt waren neue Ideen für eine qualitätvolle Lehre im Rahmen der Bologna-Reform. Bemerkenswert: Für den Wettbewerb waren 180 Anträge eingereicht worden. Neun werden jetzt gefördert, wie dieser Tage bei der Präsentation der erfolgreichen Projekte in Hannover mitgeteilt wurde.

Entsprechend groß die Freude bei den erfolgreichen Ulmer Wissenschaftlern: „Angesichts dieser Förderquote ist das ein Riesenerfolg“, sagt Professor Karsten Urban, Direktor des Instituts für Numerische Mathematik der Universität Ulm und gemeinsam mit Professor Günter Gramlich, Leiter des Instituts für Angewandte Forschung der Hochschule Ulm, verantwortlich für das Konzept des Studiengangs, der Mathematik, Informatik, Ingenieur- und Naturwissenschaften verbinden soll.

„Wir wollen ein forschungs- und praxisorientiertes Studienangebot entwickeln, wobei ein Schwerpunkt auf Modellierung und Simulation liegt. Dafür versprechen wir uns eine sehr große Nachfrage“, ergänzt Gramlich, auch er Mathematiker. Beide Wissenschaftler unterstreichen den innovativen Ansatz ihres Konzepts, das überdies auf einer ganz speziellen Kooperation basiere: Mit der Ulmer Industrie- und Handelskammer (IHK) nämlich, mit deren Unterstützung Uni und Hochschule vornehmlich in der Forschung bereits sehr erfolgreich mit der regionalen Wirtschaft kooperierten. „Der neue Studiengang soll von dieser Allianz durch den besonderen Anwendungsbezug profitieren“, so die Partner unisono.

Beide machen allerdings deutlich: Die Planungen bedürften noch der Zustimmung der jeweiligen Gremien. Bisher existierten die Überlegungen nur auf dem Papier. Die Verantwortlichen beider Hochschulen indes stehen hinter dem Projekt. „Für uns ist die Zusammenarbeit mit der Hochschule und der IHK sehr wichtig. Ich bin  zuversichtlich, dass wir mit diesem Studiengang unser Angebot um eine attraktive Komponente ergänzen können“, ist Universitätspräsident Professor Karl Joachim Ebeling überzeugt. Ähnlich sieht es der Rektor der Hochschule Ulm, Professor Achim Bubenzer. Er gehe davon aus, „dass die Absolventen des geplanten Studiengangs mit besten Berufsaussichten rechnen können, im regionalen wie im nationalen und internationalen Bereich“.

Das Konzept sieht übrigens einige bemerkenswerte Neuerungen beim Studienverlauf vor. So sollen Projektarbeiten vermehrt in Prüfungsleistungen eingehen. Zudem sollen Praktika und Abschlussarbeiten verstärkt in Kooperation mit Unternehmen der Region erfolgen

Bei der Präsentation ihres erfolgreichen Konzepts in Hannover: (v.l. Prof. Karsten Urban, Otto Sälzle, Hauptgeschäftsführer der IHK Ulm, Prof. Günter Gramlich)