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Uni Ulm: Ab Herbst auch Psychologie
Bachelor-Studiengang in voller Breite und Mentorenprogramm vorgesehen

Universität Ulm

Die Vorbereitungen sind im Plan, die Erwartungen hoch: Mit dem kommenden Wintersemester startet die Universität Ulm ihren neuen Bachelor-Studiengang Psychologie. „Wir wollen ihn in ganzer Breite anbieten“, sagt Professorin Tina Seufert, die zusammen mit einer Senatskommission den Vorlauf koordiniert. Klinische und Pädagogische Psychologie soll der sechssemestrige Studiengang demnach ebenso beinhalten wie Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie. Zudem sieht das Konzept einen frühen Bezug zur Forschung und ein ehrgeiziges Mentorenprogramm vor. Ein Master-Studiengang soll rechtzeitig folgen.

„Der Studiengang wird unsere Universität bereichern“, ist Seufert überzeugt, „auch als Querschnittsfach mit Bezug zu vielen schon vorhandenen Bereichen“. Die Leiterin des Instituts für Pädagogik, selbst in Psychologie habilitiert, sieht indes in dem neuen Ulmer Studienangebot zudem „ein hoch interessantes Nebenfach für andere Studiengänge“. Für die Wirtschaftswissenschaften zum Beispiel, wie Universitätspräsident Professor Karl Joachim Ebeling erwartet. Er hat im Rahmen des Ausbauprogramms „Hochschule 2012“ schon frühzeitig auf den neuen Studiengang hingearbeitet. „Wir wollen hier sehr rasch guten Nachwuchs ausbilden, von dem auch die Medizin profitieren wird“, so Ebeling. Vor allem aber der neue Sonderforschungsbereich Mensch-Maschine-Kommunikation.

„Mit ihm werden wir eng zusammenarbeiten und versuchen, die kognitive Seite zu unterstützen“, macht Professorin Seufert deutlich. Unabhängig davon soll der Psychologie-Nachwuchs schon früh in konkreten Projekten mitarbeiten, in Schulen oder Betrieben etwa. „Vom zweiten Studienjahr an. Dabei können die statistischen Grundlagen direkt angewendet werden.“ Aus ihrer Sicht fraglos ein Vorteil des geplanten Studienganges. Ein weiterer und Seufert zufolge keinesfalls selbstverständlich: „Er wird alle drei Anwendungsfächer beinhalten.“ Zum einen stünden damit den Absolventinnen und Absolventen später bei der Spezialisierung und Berufswahl alle Wege offen, vom therapeutischen Bereich in der Klinik über den Bildungsbereich bis zur Wirtschaft, zum anderen könne so der folgende Master-Studiengang flexibler geplant werden.

Hohe Erwartungen setzt die Wissenschaftlerin überdies in das vorgesehene Mentorenprogramm, das die angehenden Akademiker vom ersten Tag an unterstützen soll, im studentischen Alltag ebenso wie bei Studienfragen. „Wir wollen in Gruppen mit sechs bis acht Mitgliedern pro Mentor arbeiten. So können auch erste soziale Kontakte geknüpft werden.“ Rekrutieren sollen sich die Mentorinnen und Mentoren anfangs aus „Lehrämtlern“, später dann aus höheren Semestern des eigenen Studienganges.

Aus gutem Grund hofft die Psychologie-Professorin auf dem Lehrstuhl für Medienpädagogik und Mediendidaktik denn auch, dass die Studienanfänger manche Anlaufprobleme besser bewältigen werden. „Viele kommen erfahrungsgemäß mit falschen Vorstellungen und scheitern dann.“ Unterstützung benötigten viele Studierende vor allem bei den anfangs etwas nüchternen mathematischen oder biologischen Grundlagen.

Mit 50 Studienplätzen soll der neue Studiengang Psychologie übrigens zum Wintersemester starten. Bei vollem Ausbau ist für das örtlich zulassungsbeschränkte Studienangebot eine Kapazität von 100 Anfängerplätzen vorgesehen.

Weitere Informationen zur Psychologie in Ulm: Prof. Dr. Tina Seufert, Tel. 0731/50-23070