Das Institut für Elektrochemie, Leiter Prof. Timo Jacob, auch stellvertretend für das Helmholtz-Instituts Ulm für Elektrochemische Energiespeicherung (HIU) in Hannover, und das Institut für Mess- Regel- und Mikrotechnik, Bereich Prof. Knut Graichen, haben auf der Hannover Messe Industrie Forschungsergebnisse präsentiert.
Bereits an den ersten beiden Tagen war reges Interesse an den Ulmer Forschungsarbeiten zu verzeichnen. Energiewandlung und Speicherung hat gerade nach dem Ausstieg aus der Atomenergie an Bedeutung gewonnen und so konnten Donato Fantauzzi und Martin Metzler Unternehmensvertretern nicht nur ihre Forschungsergebnisse erklären, sondern auch aufzeigen, wie sich eine mögliche Kooperation mit ihrer Einrichtung im Bereich der Elektrochemie realisieren könnte.
Dr. Tilman Utz und Sebastian Hentzelt vom Institut für Mess-, Regel- und Mikrotechnik zeigten einen modell-prädiktiven Regler. Über eine für Magnetfelder ungewöhnlich große Distanz von bis zu 7cm wird ein Metallkörper in der Luft stabilisiert und in einem Bereich von 3 cm gezielt positioniert. Die Herausforderung für das Institut war das Verhalten des Eisenkörpers im Magnetfeld mathematisch zu beschreiben und schnelle Berechnungsverfahren für die optimale Lösung der Gleichungen zu entwickeln. Dadurch ist es möglich, optimale Steuerungen für komplexe und schnelle Systeme im Sub-Millisekundenbereich (0,3 ms) auf herkömmlichen Industrie PCs zu berechnen. Industrielle Anwendungen für das Verfahren sind magnetische Lager. Das Prinzip der Regelung lässt sich auf beliebige mechatronische Systeme übertragen. Die auf der Messe zu sehende Lösung führte dazu, dass die Praktiker unter den Messebesuchern der Hannover Messe, voll des Lobes waren. Ob sich die eine oder andere Ulmer Lösung in Produkten wiederfinden wird, wird sich zeigen. Beide Institute der Universität vereinbarten weitere Gespräche nach der Messe. Bereits jetzt steht fest, dass sich der Aufwand und die Präsentation auf der Hannover Messe gelohnt haben.
Martin Schulz