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Sambarhythmen auf dem Safranberg
Musikalischer Workshop in der Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie

Universität Ulm

Heiße Sambarhythmen klangen an einem verregneten Sommerferientag durch die Grünanlage der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie. Die Ulmer Studenten Elisabeth Nebel und Tsepo Goerttler, Musikalische Leiter der Sambagruppe Gato Sorriso,  schienen die Copacabana kurzerhand auf den Safranberg verlegt zu haben. An den Trommeln begeisterten Mädchen und Jungen, die an der Ferienbetreuung der Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie teilnehmen. In nur drei Tagen hatten die Nachwuchsmusiker gelernt, ihren Instrumenten feurige Rhythmen zu entlocken. Bei der Abschlussvorführung waren Eltern und Therapeuten gleichermaßen begeistert. „Von dem Sambaworkshop haben alle Kinder profitiert. Ruhigere Charaktere sind aus sich herausgekommen. Andere mussten lernen, sich festen Strukturen anzupassen“, sagte Musiktherapeut Thorsten Sukale. In der Tagesklinik werden Schülerinnen und Schüler mit der Aufmerksamkeits Defizit Hyperaktivitäts Störung (ADHS) betreut, aber auch zum Beispiel Altersgenossen mit Depressionen und Angststörungen.

Die Idee zum Workshop ist dem Medizinstudenten Tsepo Goerttler in einer Vorlesung über das „Zappelphillipp-Syndrom“ ADHS gekommen: „Nach einer Probe unserer Sambagruppe bin ich immer richtig ausgepowert. Gerade für Kinder mit ADHS müsste diese Musik also der perfekte Ausgleich sein“, dachte sich Goerttler.  In den Pfingstferien hat er gemeinsam mit Elisabeth Nebel den ersten, äußerst erfolgreichen Workshop auf dem Safranberg angeboten. Allerdings mussten die Studenten feststellen, dass viele Mädchen und Jungen die teilweise schweren Instrumente nicht lange in den Händen halten können. In den Sommerferien haben sie deshalb vermehrt Pausen eingebaut.

Und wie sind die beiden Studenten zum Samba gekommen? „Bereits zu Schulzeiten habe ich mich für diese Musik begeistert. Als ich zum Studium nach Ulm kam, habe ich die Sambagruppe Gato Sorriso an der Uni gegründet“, erinnert sich die angehende Molekularmedizinerin Elisabeth Nebel. Inzwischen konnte sie rund 15 Mitstreiter, darunter Tsepo Goerttler, für die südamerikanischen Klänge begeistern. Gato Sorriso bedeutet übrigens lachender Kater. Sein Konterfei prangt auf vielen  Instrumenten der Sambagruppe.

Annika Bingmann