Mehr als 1700 Studienanfänger sind am Montag an der Universität Ulm in das Wintersemester gestartet, begrüßt und willkommen geheißen von Präsident Professor Karl Joachim Ebeling sowie vom ASTA-Vorsitzenden Frederik Bonz.
Die Zahl der Erstsemester war damit zwar verglichen mit dem Vorjahr etwas rückläufig, aber insgesamt sind jetzt zum Semesterstart mit 9898 so viele Nachwuchsakademiker eingeschrieben wie nie zuvor. "Wir kratzen an der 10 000er-Marke", sagte Ebeling, "sind aber etwas traurig darüber, dass wir sie nicht geschafft haben". Wie stets bei diesem Anlass stellte er den neuen Mitgliedern die Stadt und die Universität vor, verbunden mit wichtigen Ratschlägen zum Studium. "Ich wünsche Euch eine wunderbare und inspirierende Zeit in Ulm", so der Präsident.
"Ich stehe vor Euch als letzter ASTA-Vorsitzender in Ulm", präsentierte sich Frederik Bonz dem Auditorium und gab bekannt, der momentan noch amtierende Allgemeine Studierendenausschuss werde noch im Laufe des Wintersemesters von der neu eingerichteten Studierendenvertretung (StuVe) als Organ der studentischen Selbstverwaltung abgelöst. Neu und besonders positiv aufgrund der neuen Rechtslage: "Wir dürfen uns jetzt auch politisch äußern", lobte Bonz die Landesregierung.
Dass die Gesamtzahl an Studentinnen und Studenten im Laufe der nächsten Wochen doch noch die 10 000er-Marke erreicht, ist aus Sicht der Uni-Verantwortlichen wohl nicht sehr wahrscheinlich, aber durchaus noch möglich. Denn die Einschreibzahlen ändern sich weiterhin praktisch täglich, bedingt insbesondere durch bundesweit immer noch laufende Nachrückverfahren.
Zahlenmäßig im Vordergrund stehen nach wie vor Medizin, Wirtschaftswissenschaften, Psychologie und Biologie. "Nach dem doppelten Abiturjahrgang 2012 liegen wir bei den Neuzulassungen etwas über dem Niveau von 2011", erklärt Professor Ulrich Stadtmüller, Vizepräsident der Uni für Lehre und Internationales, jenes sei allerdings schon um 20 Prozent über dem Stand von 2010 gelegen. Zugleich stellt Stadtmüller fest: "Mit wenigen Ausnahmen sind auch in diesem Jahr unsere Studienangebote wieder stark nachgefragt." Unabhängig davon könnten die Studierenden durch einen Neubau für die Lehre und bessere Ausstattungen weiterhin gut betreut werden.
Das gilt Studentenwerk-Geschäftsführer Claus Kaiser zufolge auch für die Wohnraumsituation: "Sie ist immer noch angespannt, aber weniger dramatisch als im Vorjahr." Zur Entspannung beigetragen hätten nicht zuletzt verschiedene Aktivitäten des Studentenwerks, unter anderem im Hinblick auf mehr Privatvermietungen. Deren Zahl sei zuletzt um rund 20 Prozent auf jetzt etwa 600 gestiegen, berichtete Kaiser. Nicht ohne Stolz verwies er indes auch auf das neue Wohnheim auf dem Campus. 140 Zimmer der ersten Wohnanlage im Uni-Bereich sind bereits bezogen, weitere 160 können in den nächsten Wochen schrittweise vergeben werden. Zum Teil wohl noch vor der offiziellen Einweihung, die für das Monatsende vorgesehen ist. "Ganz sicher wird sich die Warteliste damit in den kommenden Wochen wie in den Vorjahren wieder einpendeln", ist Claus Kaiser überzeugt. Und kündigt zugleich an, dass bereits ein dritter Baukörper mit weiteren 88 Zimmern vorgesehen sei. "Die Planung ist bereits angelaufen."
Verantwortlich: Willi Baur