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Professor Marlan Orvil Scully Ehrendoktor
Präsident Ebeling: Die richtige Person zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Universität Ulm

Die Universität Ulm hat dieser Tage dem Laser-Physiker Professor Marlan Orvil Scully (Texas A&M und Princeton University) die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Naturwissenschaften verliehen. Die Auszeichnung des renommierten Wissenschaftlers war Abschluss und Höhepunkt eines zweitägigen Symposiums unter Leitung von Professor Wolfgang Schleich, Direktor des Instituts für Quantenphysik der Universität Ulm, der mit seinem Doktorvater Scully seit langem eng zusammenarbeitet und die Laudatio auf den Ehrendoktor übernommen hatte. Letzterer wiederum war einst Doktorand bei Professor Willis E. Lamb, dem Physik-Nobelpreisträger von 1955 und ebenfalls Ehrendoktor der Ulmer Fakultät.

Schleich zufolge gilt Scully, Mitglied zahlreicher Akademien wie der National Academy of Science der USA, als außerordentlich produktiver Wissenschaftler, der viele neue Richtungen in der Physik begründet habe. Dabei reichten seine Forschungsinteressen von medizinischer Physik über die allgemeine Relativitätstheorie bis zu den Fundamenten der Quantenmechanik und der Quantenthermodynamik. „Seit einigen Jahren hat er sich mit dem äußerst wichtigen Thema des optischen Nachweises von Milzbrandsporen beschäftigt“, sagte Professor Schleich, der in diesem Zusammenhang auch an Scullys Promotion an der Yale University erinnerte. Dabei habe er zur Überraschung aller namhafter Experten in weniger als einem Jahr die Quantentheorie des Lasers entwickelt. „Daran waren viele berühmte Kollegen zuvor gescheitert.“

Wolfgang Schleich weiter: „Diese Scully-Lamb-Theorie ist ohne Zweifel ein Eckpfeiler der gesamten Quantenoptik, die Professor Scully sehr erfolgreich auf die verschiedensten Bereiche der Physik angewandt hat.“ Scullys Pionierarbeiten und die von ihm angeregten Experimente hätten überdies nicht nur das bis dahin bestehende Verständnis des Lasers revolutioniert, sondern neue Wege bei der Entwicklung eines Röntgenlasers und anderer interessanter Anwendungen wie der hochpräzisen Messung von Magnetfeldern eröffnet. „In diesen Gebieten ist Professor Scully sicher einer der weltweit führenden Wissenschaftler“, stellte der Ulmer Quantenphysiker fest, der in diesem Zusammenhang auch an Scullys erstes Lehrbuch „Laser Physics“ und sein 1997 erschienenes Werk „Quantum Optics“ erinnerte. Beide haben Schleich zufolge die Physik geprägt und gelten unverändert als Klassiker.

„Die Verleihung der Ehrendoktorwürde erfolgt zur richtigen Zeit am richtigen Ort an die richtige Person“, erklärte Universitätspräsident Professor Karl Joachim Ebeling. Schließlich habe sich Professor Scully „sein Leben lang mit Lasern und mit der Quantentheorie von Lasern beschäftigt“. Und zum einen basiere die Laser-Entwicklung auf der von Albert Einstein 1916 postulierten so genannten stimulierten Emission („damit liegen die tiefsten Wurzeln des Lasers in Ulm“), zum anderen habe vor fast genau 50 Jahren der erste Laser überhaupt funktioniert. „Ein perfektes Timing“, freute sich Ebeling.

Prof. H. Joseph Newton, Dekan, Texas A&M, Prof. Axel Groß
Dekan der Fakultät für Naturwissenschaften; Prof.  Marlan O. Scully, Texas A&M und Princeton University, Prof. Karl Joachim Ebeling, Präsident der Universität Ulm, Prof. Wolfgang Schleich, In