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Preisregen und Antrittsvorlesungen:
Volles Programm beim Dies Academicus der Universität

Universität Ulm

Mit zwei Antrittsvorlesungen, sechs Preisverleihungen und Promotionsfeiern lässt die Universität Ulm das Wintersemester beim Dies Academicus am 7. Februar ausklingen (10:00 Uhr, Großer Hörsaal, Medizinische Klinik). In seiner Begrüßung wird Universitätspräsident Professor Karl Joachim Ebeling wie gewohnt auf aktuelle Entwicklungen an der Uni Ulm eingehen. Die Antrittsvorlesungen halten Professor Fedor Jelezko, Leiter des Instituts für Quantenoptik, und Professor Thomas Seufferlein. Der Ärztliche Direktor der Klinik für Innere Medizin I ist seit Ende 2013 auch stellvertretender Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Ulm.

Zunächst gibt der Physiker Professor Fedor Jelezko einen Überblick über seine Forschung zu Diamanten in der Quantenoptik. In kleine Defekte der künstlichen Edelsteine können nämlich Fremdatome eingebracht und so kontrolliert werden. Diese Kontrolle individueller Quantenzustände ist nicht nur für die Grundlagenforschung wichtig: Eines Tages könnten die Diamanten den Weg zu optimierten bildgebenden Verfahren und sogar zum Quantencomputer ebnen. Eine neue Art der Sensorik auf Basis von Quantennanodiamanten entwickelt Jelezko in der Forschergruppe „Diamond Quantum Devices and Biology“ (BioQ) – unterstützt durch einen Synergy Grant des Europäischen Forschungsrats über 10, 3 Millionen Euro.

„Blähungen, Gelbsucht und Tumore“ – in der zweiten Antrittsvorlesung stellt der Internist Professor Thomas Seufferlein seinen Schwerpunkt, die Gastroenterologie, vor. Gegenstand dieser Disziplin sind Krankheiten des menschlichen Verdauungstrakts. Darunter fallen funktionelle Störungen, Entzündungen oder Tumore. „Etwa ein Drittel aller Tumorerkrankungen des Menschen entsteht im Magen-Darm-Trakt“, weiß Thomas Seufferlein. Angesichts einer alternden Gesellschaft setzt er auf  Vorsorgeuntersuchungen und natürlich Forschung: Um neue pharmakologische Wirkstrategien zu entwickeln, ist ein besseres Verständnis der Tumorentstehung nötig.

Preise für Kooperationsprojekte, Gleichstellung und Lehre

Gleich zwei Kooperationspreise Wissenschaft-Wirtschaft (je 5000 Euro) werden in diesem Jahr verliehen: Für seine hocherfolgreiche Zusammenarbeit mit der Heliatek GmbH, dem weltweiten Technologieführer in der organischen Photovoltaik, wird Professor Peter Bäuerle, ausgezeichnet. Die Firmengründung im Jahr 2006 war Ergebnis einer langjährigen Forschungskooperation zwischen Bäuerle, Direktor des Ulmer Instituts für Organische Chemie II - Neue Materialien, und Wissenschaftlern der Technischen Universität Dresden. Inzwischen halten organische Solarzellen der Uni-Ausgründung sogar einen Weltrekord: Dank eines Absorbers, der an der Universität Ulm entwickelt und synthetisiert wurde, erreichen sie einen Wirkungsgrad von zwölf  Prozent.
Einen weiteren Kooperationspreis gibt es für driveU, das gemeinsame Forschungsinstitut der Universität Ulm und der Daimler AG. Unter der Leitung von Professor Klaus Dietmayer, Direktor des Instituts für Mess-, Regel- und Mikrotechnik der Uni, bündeln Wissenschaftler und Praktiker ihre Kompetenzen in den Bereichen Fahrerassistenz- sowie Sicherheitssysteme. Seit 2012 hat sich driveU zu einem führenden Zentrum für hochautomatisiertes und autonomes Fahren entwickelt.

Den Mileva Einstein-Marić-Preis und  damit 2500 Euro erhält Professorin Anita Marchfelder:
Am Institut für Molekulare Botanik forscht die zweifache Mutter zu genbiologen Fragestellungen – vor allem an höheren Pflanzen, Hefen und Bakterien. Dabei ist es der  Chemikerin stets gelungen, Karriere und Familie zu vereinbaren. Mit der Auszeichnung werden leistungsstarke Frauen geehrt, die zeigen: Wissenschaft und Familie sind vereinbar.
Ebenfalls mit je 2500 Euro dotiert sind zwei Gleichstellungspreise. Zum einen wird das Projektteam „Gender Medicine“ um Dr. Anja Böckers geehrt. Die Gruppe hat erfolgreich Genderaspekte in die Medizinerausbildung integriert („Männer werden anders krank als Frauen“). Der zweite Gleichstellungspreis geht an das Team um Dr. Mahir Karakas für das Hertha-Nathorff-Programm zur Förderung junger Ärztinnen. Das Ziel des Programms: Karrieren begabter, wissenschaftlich ambitionierter Medizinerinnen sollen durch Rotations-/Freistellungsstellen gefördert werden.

Außerdem übergibt Professor Ulrich Stadtmüller, Vizepräsident für die Lehre und Internationales, einen Lehrpreis (4000 Euro) an Dr. Jan-Patrick Elsholz. Die Gruppe um den Studienlotsen hat sich ein innovatives Repetitorium für Studierende der Informatik und Medieninformatik ausgedacht, das dem „Zirkeltraining“ gleicht.  

Wie gewohnt begleitet ein Ensemble des Universitätsorchesters die Veranstaltung. Nach dem Festakt lädt die Universität zu einem Stehempfang.

Verantwortlich: Annika Bingmann

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