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Neuer Vizepräsident für Medizin und Diversity an der Uni Ulm: Prof. Hartmut Döhner tritt Debatin-Nachfolge im Präsidium an

Universität Ulm

Professor Hartmut Döhner, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin III, wird neuer Vizepräsident für Medizin, Gender und Diversity an der Universität Ulm. Der Internist folgt auf Professor Klaus-Michael Debatin, der dieses Amt seit 2010 ausgefüllt hat. Debatin ist Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und darüber hinaus seit Oktober 2013 Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums. Auf diese beiden Aufgaben wird er sich in Zukunft konzentrieren. „Ich danke Professor Debatin für seine erfolgreiche Amtszeit als Vizepräsident und bin sehr froh, die hervorragende Zusammenarbeit mit ihm als Klinikdirektor fortführen zu können“, sagt Universitätspräsident Professor Karl Joachim Ebeling.

Der neue Vizepräsident Hartmut Döhner ist einstimmig vom Senat gewählt und jetzt auch vom Universitätsrat bestätigt worden. „Für die erfolgreiche Weiterentwicklung der Universität Ulm, insbesondere in der Medizin und in den Lebenswissenschaften, ist es enorm wichtig, dass wir mit Professor Döhner einen sowohl in der Forschung als auch in der Krankenversorgung hervorragend ausgewiesenen Fachvertreter gewinnen konnten“, so Ebeling. Er freue sich auf die Zusammenarbeit.  

Hartmut Döhner ist ein international renommierter Krebsforscher. Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit sind akute myeloische und chronische lymphatische Leukämien (AML/CLL) – das sind die häufigsten Blutkrebsarten im Erwachsenenalter. Der Mediziner hat genetische Veränderungen bei Leukämien identifiziert, durch die sich Krankheitsverlauf  und Therapieerfolg einschätzen lassen. So kann für jeden Patienten ein Risikoprofil erstellt und entschieden werden, welche Behandlung am ehesten zielführend ist. International verwendete Leitlinien für die Therapie von Leukämien basieren auch auf Hartmut Döhners wissenschaftlichen Erkenntnissen. Mit dem Ziel neue Therapieansätze zu identifizieren, erforscht der gebürtige Bad Kreuznacher Ursachen der akuten myeloischen Leukämie und leitet die deutsch-österreichische AML-Studiengruppe (AMLSG) – eine der weltweit führenden Zusammenschlüsse in diesem Bereich.
An seiner Heimatuniversität  ist  der Krebsforscher Sprecher des Comprehensive Cancer Center Ulm (CCCU) und des Sonderforschungsbereichs 1074 „Experimentelle Modelle und Klinische Translation bei Leukämien“.

International anerkannter Krebsforscher mit vielen Plänen

Professor Döhner hat in Regensburg, Freiburg und im französischen Montpellier Medizin studiert. Seine Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin sowie zum Hämatologen und internistischen Onkologen durchlief er am Universitätsklinikum Heidelberg. Ende der 1980-er Jahre erforschte Döhner mit einem Stipendium der Deutschen Krebshilfe die Genetik von Krebserkrankungen an der University of Minnesota (USA). Die Ulmer Universitätsklinik für Innere Medizin III (Schwerpunkte: Hämatologie, Onkologie, Palliativmedizin, Rheumatologie und Infektionskrankheiten) leitet er seit 1999.

Auszeichnungen wie der Anita- und Cuno Wieland Preis, der Wilhelm Warner-Preis sowie vielzitierte Beiträge in angesehenen Journals belegen Döhners wissenschaftliche Exzellenz. Dazu kommen Mitgliedschaften in nationalen und internationalen Gremien und Fachgesellschaften. Seit 2012 ist Hartmut Döhner außerdem ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Für seine Amtszeit als Vizepräsident hat er genaue Vorstellungen: „Um die nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und weiter auszubauen, ist eine klare Profilbildung in der Medizin und den Lebenswissenschaften notwendig, diese sehe ich in Ulm vor allem in den Bereichen Hämatologie und Onkologie, Traumaforschung, Alterungsprozesse und Neurodegeneration. Für die strukturelle Stärkung des Standortes werden wir uns gemeinsam bemühen, die Ansiedlung eines außeruniversitären Forschungsinstituts in der Medizin voranzubringen.“

 

Verantwortlich: Annika Bingmann