News

Neuer Präsident für die Universität Ulm
Professor Michael Weber im ersten Wahlgang gewählt

Universität Ulm

Neuer Präsident gewählt! Am 1. Oktober wird Professor Michael Weber, Leiter des Instituts für Medieninformatik, die Nachfolge von Professor Karl Joachim Ebeling antreten. Weber wurde am Dienstagnachmittag in einer gemeinsamen Sitzung des Universitätsrats und des Senats gewählt.
Zuvor hatte der 55-Jährige seine Ziele für die sechsjährige Amtszeit vorgestellt. Eckpunkte umfassen unter anderem die Vorbereitung der Exzellenzinitiative, die Verfeinerung der Profilbildung an der Universität sowie den Aufbau eines Zentrums für Forschungsförderung. Außerdem möchte Weber englischsprachige Angebote und Studiengänge ausbauen und Infrastrukturen in der Lehre bündeln. Insgesamt strebt der künftige Präsident eine noch intensivere Kommunikations- und Kooperationskultur an der Universität an und will sich auch und besonders für Gleichstellung und Familie einsetzen. „Ich bin überwältigt! Als ich mich im Januar beworben habe, hätte ich nicht damit gerechnet, heute hier mit einem Blumenstrauß zu stehen“, sagte der Informatiker. Weber dankte allen, die ihm das Vertrauen ausgesprochen haben, und fügte hinzu: „Wir haben eine gute Universität, für die sich der Einsatz lohnt.“
Der Präsident ist Vorsitzender des Vorstands der Universität („Präsidium“) und vertritt die Hochschule. Bei diesen Aufgaben wird Professor Weber seine Erfahrung aus zahlreichen Ämtern und Gremientätigkeiten zugutekommen. Professor Ebeling gratulierte seinem Nachfolger und drückte seine Freude über dessen Wahl aus.

Seit mehr als 20 Jahren die Uni Ulm mitgestaltet

Professor Michael Weber forscht und lehrt seit mehr als 20 Jahren an der Universität Ulm. Er hat an der Universität Kaiserslautern Informatik studiert und dort auch in diesem Fach promoviert. Es folgten Stationen als Entwicklungsingenieur in der Industrie (Litef GmbH Freiburg) und am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz. 1994 nahm Michael Weber den Ruf auf die Professur für Verteilte Systeme an der Uni Ulm an und seit 2000 leitet er das Institut für Medieninformatik. Seine Forschungsschwerpunkte sind allgegenwärtige Computersysteme („Ubiquitous Computing“), die Mensch-Computer-Interaktion und adaptive multimodale Systeme wie beispielsweise Lernspiele („Serious Games“). Dabei ist ihm die interdisziplinäre Zusammenarbeit – etwa mit den angrenzenden Fächern Psychologie, Wirtschaftswissenschaften und Ingenieurwissenschaften ein besonderes Anliegen. In diesem Sinne ist Weber Vorstandsmitglied im Sonderforschungsbereich/Transregio 62 „Eine Companion-Technologie für kognitive technische Systeme“. Seinen eigenen Anteil an eingeworbenen Drittmitteprojekten an der Uni Ulm gibt er mit 5,6 Millionen Euro an.

Neben Forschung und Lehre hat Michael Weber verschiedene Ämter ausgefüllt und die Entwicklung der Universität Ulm mitgestaltet: Als Dekan (2008-2010) und zuvor Prodekan der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Informatik wirkte er maßgeblich bei der Einrichtung des Fachs Psychologie mit. In Webers Zeit als Studiendekan (1998-2002) fielen unter anderem die erfolgreiche Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse sowie die Einrichtung des Studiengangs Medieninformatik. Seit 2010 ist der Informatiker gewähltes Mitglied im Senat für die Gruppe der Professoren. Daneben engagiert sich Michael Weber unter anderem als Vorstandsmitglied im Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW).
Privat ist der gebürtige Pfälzer verheiratet, hat zwei Kinder und lebt im Ulmer Umland.

Die Wahl des Präsidenten vorbereitet hatte eine Findungskommission, die der Vorsitzende des Universitätsrats, Dr. Dieter Kurz, leitete. Die Stelle wurde im Dezember 2014 öffentlich ausgeschrieben, woraufhin 15 Bewerbungen eingegangen sind. Fünf Bewerber wurden zu Vorstellungsgesprächen eingeladen.
Die Findungskommission – bestehend aus jeweils drei Mitgliedern des Universitätsrats und des Senats sowie einem Vertreter des Wissenschaftsministeriums mit beratender Funktion – hat daraufhin einen Wahlvorschlag mit zwei Namen erarbeitet, dem die Wissenschaftsministerin des Landes Baden-Württemberg, Theresia Bauer, zustimmte. Kurz vor dem Wahltermin zog eine Kandidatin ihre Bewerbung jedoch überraschend zurück.
Professor Michael Weber war daher der einzige Kandidat im Wahlverfahren und musste die absolute Mehrheit jedes Wahlgremiums auf sich vereinen.

 

Text und Opens external link in new windowMedienkontakt: Annika Bingmann