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Mit Ameisenstraßen auf Erfolgskurs:
Ulmer Doktorand gewinnt Science Slam

Universität Ulm

Sechs wissenschaftliche Themen in jeweils zehn Minuten vor vollen Rängen: Der erste Ulmer Science Slam war ein großer Erfolg. Und das nicht nur für den strahlenden Sieger, Siegfried Bolek. Der Doktorand am Institut für Neurobiologie hatte mit einem Vortrag über die Navigation von Wüstenameisen überzeugt. Gepunktet hat er vor allem mit originellen Vergleichen („Was unterscheidet eine Ameisenstraße zur Futterquelle von meiner Kneipentour?“) und  lockeren Sprüchen rund um die „Grazien der Wüste“.  

Weitere Beiträge der Uni Ulm kamen vom Medizinstudenten Ernst Friedl, der nach erfolgreich absolviertem „Präpkurs“  ein Gedicht über Ausstülpungen des Zwölffingerdarms, so genannte „Duodenumdivertikel“, vortrug. Physik-Doktorand Andreas Häußler referierte über Augenoperationen mittels Laser und Vanessa Schneider erläuterte die erstaunlichen regenerativen Fähigkeiten von Zebrafischen nach Verletzungen des Zentralen Nervensystems. Die Biologin promoviert derzeit am Uniklinikum.

Siegfried Bolek eng auf den Fersen war Jens Palm, Absolvent der Medien- und Kommunikationswirtschaft an der Dualen Hochschule Ravensburg, der mit einer eigenen Theorie über Lebenskreisläufe aufwartete. Nach rund zehn Minuten lautete sein Fazit: „Das Leben ist (wie) ein Ei.“ Mit dem Mythos vom freien Willen räumte letztlich die angehende Studentin Christina Pantermehl auf und fragte zuckersüß „Willst du ein Stückchen von meiner Schokolade?“ Wer sich über die Trophäe „Einstein“, diverse Gutscheine sowie Ruhm und Ehre freuen durfte, bestimmte zu guter Letzt das Publikum-und zwar per Applausometer. „Ich freue mich sehr über den Sieg und werde dem Science Slam, zumindest als Zuschauer, treu bleiben“, sagte Bolek nach seinem Triumph.

Das Moderatorenduo des Abends bestand aus Dana Hoffmann (swp.de) und Jochen Ruckgaber (Radio free FM), DJ Roterfreibeuter sorgte während und nach dem Slam für den musikalischen Rahmen. Die Veranstaltung war kurzerhand in den größeren Saal verlegt worden, trotzdem blieb kein einziger Sitzplatz frei. „Wir sind total ausverkauft“, hatte ein Roxy-Mitarbeiter bereits rund 20 Minuten vor Beginn des Slams verkündet.
Kooperationspartner des Kulturzentrums Roxy sind neben Radio free FM und der Universität Ulm auch die Hochschulen Ulm und Neu-Ulm.

Wer Siegfried Bolek nacheifern will, kann sich schon bald als Slammer für die nächste Veranstaltung am  7. Juni im Roxy bewerben.

 

Von Annika Bingmann