An der Uni Ulm ist das in Süddeutschland bislang einzigartige Masterprogramm „Nachhaltige Unternehmensführung“ gestartet. Es wird vom Landesministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) im Programm zur „Stärkung des Beitrags der Wissenschaft für Nachhaltige Entwicklung“ gefördert. „In den kommenden vier Semestern werden die Studierenden bestmöglich darauf vorbereitet, ökologischen Herausforderungen wie Ressourcenknappheit und den Folgen von Klimaveränderungen und Umweltzerstörung mit ökonomischen Entscheidungen zu begegnen“, sagt Professor Martin Müller, Leiter des Instituts „Nachhaltige Unternehmensführung“ und Initiator des Studiengangs.
Am Donnerstag, den 22. Oktober (15:00 Uhr, Multimediaraum 2.059, N27), wird der interdisziplinäre Studiengang während des zweiten Teils der fünften Ulmer Hochschultage „Ökosoziale Marktwirtschaft und Nachhaltigkeit“ offiziell eröffnet. Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, hält den Festvortrag zum Thema „Vom freien zum fairen Handel“. Ministerialdirektorin Dr. Simone Schwanitz (MWK Baden-Württemberg) und weitere Redner werden über die Rolle der Wissenschaft und der Universitäten auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Gesellschaft sprechen.
Vor einigen Tagen ist der Lehrbetrieb des Masterprogramms an der Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften angelaufen. Die ersten Studierenden, überwiegend Bachelorabsolventen wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge, setzten sich gegen 300 Mitbewerber aus dem gesamten Bundesgebiet durch. Im Laufe des Studiums erwerben die jungen Wirtschaftsentscheider wesentliche Kompetenzen, um Situationen auf Nachhaltigkeit hin bewerten zu können. Sie lernen beispielsweise ökonomische Steuerungsvariablen um ökologische und soziale Analysemethoden wie Ökobilanzen oder „Carbon Footprint“ zu ergänzen oder mit Zielkonflikten umzugehen, wenn hohe ökologische Standards den Gewinn beeinträchtigen.
Im Anschluss an die feierliche Eröffnung des Studiengangs werden Workshops in Zusammenarbeit mit der Hochschulgruppe Nachhaltigkeit angeboten. Diese beschäftigen sich mit dem vieldiskutierten Transatlantischem Freihandelsabkommen „TTIP“, den Chancen und Perspektiven einer alternativen Textilindustrie oder der Initiative „Viva con Agua Ulm“, die sich für sauberes Trinkwasser für alle Menschen weltweit einsetzt. Die Veranstaltung sowie die Workshops sind öffentlich und richten sich an interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Studierende.
Beim ersten Teil der fünften Ulmer Hochschultage Mitte April sprach Professor Thomas Pogge von der Yale University zum Thema "Der Kampf gegen die Armut: Die nachhaltigen Entwicklungsziele".
Programm zur Eröffnung
Text und Medienkontakt: Marieke Behnel