Viele mittelständische Unternehmen betreiben Nachhaltigkeit als werbewirksame Zusatzinitiative. Aber ist nachhaltiges Wirtschaften nicht eine grundsätzliche Voraussetzung für den Bestand und Erfolg eines Unternehmens? Der Maschinenbau-Ingenieur Manfred Franz Tries, alleiniger und geschäftsführender Gesellschafter der Tries GmbH & Co. KG, räumt auf mit dem verbreiteten Vorurteil, dass eine ökologisch, ökonomisch und sozial verantwortungsvolle Unternehmensführung den wirtschaftlichen Erfolg schmälert.
In seinem Vortag am 8. Mai um 18:30 Uhr an der !Hochschule Ulm! (Campus Oberer Eselsberg, Q102) zeichnet er nach, wie das Thema Nachhaltigkeit fester Bestandteil der Unternehmensplanung bei der Ehinger Hydraulik-Firma Tries wurde. Nach Ansicht des 1935 geborenen Stuttgarters braucht eine effektive Nachhaltigkeitsplanung vor allem eine entsprechende Unternehmenskultur und -philosophie, die von Anfang an die Leitlinien für das unternehmerische Handeln vorgeben.
Der gesellschaftlich rege Ehinger Unternehmer übt nicht nur zahlreiche ehrenamtliche Tätigkeiten bei der IHK, beim Landesnaturschutzverband oder bei der Sektion Ulm des Wirtschaftsrates Deutschland aus, sondern pflegt - aus der unternehmerischen Nachhaltigkeitsplanung heraus - auch zahlreiche Partnerschaften zu Schulen in der Region. Der Maschinenbau-Ingenieur ist zudem Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande und Ehrensenator der Hochschule Ulm. Mit der Universität Ulm verbindet ihn die dort eingerichtete Stiftungsprofessur für Nachhaltigkeit, die Tries als Zustifter mitfinanziert und die an Professor Martin Müller vergeben wurde.
In der Ringvorlesung "Herausforderung 21. Jahrhundert" bündeln die Hochschulen Ulm und Neu-Ulm sowie die Universität Ulm ihre Kompetenzen zum Thema Nachhaltigkeit. Das gemeinsame Angebot aller drei großen Ulmer Bildungs- und Forschungseinrichtungen ist in dieser Art einzigartig und richtet sich an Studierende, Hochschulmitglieder sowie an die interessierte Öffentlichkeit. Initiiert wurde diese hochschulübergreifende Kooperation zur Nachhaltigkeit von den Professoren Achim Bubenzer (Hochschule Ulm), Julia Kormann (Hochschule Neu-Ulm) und Martin Müller (Universität Ulm).
Die Themen der insgesamt neun Vorträge zum Sommersemester 2014 reichen von der Energiewende über solares Bauen und Sanieren bis hin zur Stromversorgung in Entwicklungsländern. Aber auch allgemeine Fragen zu alternativen Wachstumsmodellen, zum Klimawandel oder zur ethischen Dimension des Ingenieurberufs stehen auf der Agenda. Die Veranstaltungen finden mit Ausnahme eines Vortrags im Stadthaus Ulm im Wechsel in den Hochschulen Ulm und Neu-Ulm und der Universität statt. Als Referenten für die insgesamt neun Vortragsabende konnten sowohl Experten aus Wissenschaft und Forschung, als auch aus Unternehmen - vom Mittelständler bis zum Konzern - gewonnen werden. Weitere Termine finden Sie als PDF oder unter www.ringvorlesung-nachhaltigkeit.de im Netz. Der Eintritt ist frei.
Verantwortlich: Andrea Weber-Tuckermann