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Lindauer Nobelpreisträgertagung Medizin/Physiologie
Gleich drei Ulmer Nachwuchswissenschaftler diskutieren mit Forscherelite

Universität Ulm

Bei der 64. Lindauer Nobelpreisträgertagung treffen exzellente Nachwuchswissenschaftler aus den Bereichen Medizin/Physiologie auf international renommierte Forscherpersönlichkeiten. In diesem Jahr sind gleich drei Ulmer Doktoranden aus mehreren tausend Bewerbern unter 35 Jahren ausgewählt worden. Sibylle Cocciardi, Fabian Mohr und Janis Müller haben ab Sonntag Gelegenheit, 37 Nobelpreisträgerinnen und –träger zu erleben – bei Vorlesungen und Podiumsdiskussionen oder sogar im persönlichen Gespräch. Im Mittelpunkt der Tagung stehen molekulare, genetische und zelluläre Mechanismen als Schlüssel zur Prävention und Behandlung von Krankheiten. Zugesagt haben unter anderem der Heidelberger „Krebsviren“-Forscher Professor Harald zur Hausen und Professorin Françoise Barré-Sinoussi, die maßgeblich an der Entdeckung des AIDS-Erregers beteiligt war (beide Nobelpreis 2008).

Insgesamt haben sich über 600 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus 80  Ländern in dem mehrstufigen Bewerbungsverfahren durchgesetzt.
Die ausgewählten Ulmer Forscher promovieren alle im Rahmen der Opens external link in new windowInternationalen Graduiertenschule für Molekulare Medizin, die von der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gefördert wird. „Wir sind außerordentlich stolz, gleich drei hervorragende junge Wissenschaftler nach Lindau schicken zu dürfen. Dass sie in dem hochselektiven Verfahren bestehen konnten, spricht sowohl für die Qualität unserer Nachwuchsförderung als auch für die Exzellenz des Wissenschaftsstandorts Ulm“, sagt PD Dr. Dieter Brockmann, Geschäftsführer der Internationalen Graduiertenschule für Molekulare Medizin.

Schwerpunkte: Leukämie- und HIV-Forschung

Die Diplom-Biologin Sibylle Cocciardi (31) forscht an der Ulmer Universitätsklinik für Innere Medizin III zur Akuten Myeloischen Leukämie (AML): Mittels DNA-Sequenzierung sucht sie in Patientenproben nach Mutationen, die einen Rückfall nach der Krebstherapie begünstigen könnten. Zur AML forscht auch der 28-jährige Fabian Mohr. Am Institut für Experimentelle Tumorforschung  untersucht  der Molekularmediziner die normale sowie krankhafte Blutbildung und besonders die potentiell krebserregende Funktion eines bestimmten epigenetisch aktiven Eiweißes. „Welche Rolle spielen stäbchenartige Amyloidfibrillen im menschlichen Sperma bei der Übertragung von HIV?“ Dieser Frage geht Janis Müller (28) am Institut für Molekulare Virologie nach. Diese Amyloidfibrillen verstärken die Infektiosität des AIDS-Erregers offenbar erheblich und könnten daher bedeutend für die HIV-Transmission sein.

Im Zuge der Lindauer Nobelpreisträgertagung darf der Molekularmediziner Müller an einer „Master Class“ des Immunologen Professor Rolf Zinkernagel  zu Pandemien teilnehmen. Fabian Mohr wurde für die Master Class von Professor Jean-Marie Lehn (Nobelpreis Chemie 1987) ausgesucht.

Vom 19. bis 23. August treffen sich auf der 5. Lindauer Tagung der Wirtschaftswissenschaften 19 Wirtschaftsnobelpreisträger mit  rund 450 jungen Ökonomen am Bodensee. Auch für diese Tagung wurden hervorragende Ulmer Nachwuchswissenschaftler ausgewählt.

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Verantwortlich: Annika Bingmann