Die Universität Ulm zählt zu den besten jungen Universitäten der Welt. Das bestätigen gleich zwei renommierte Rankings: das Times Higher Education Ranking „100 under 50“ und das QS World University Ranking „Top 50 under 50“. Für die schwäbische Universität Grund genug, ihre Leuchtturmprojekte in den Vereinigten Staaten zu präsentieren.
Als Rahmen haben die Repräsentanten der International Graduate School in Molecular Medicine Ulm, der Medizinischen Fakultät und der Fakultät für Naturwissenschaften die „European Career Fair“ (ECF) am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston/Cambridge gewählt. Die Ulmer sind am 21. Februar in bester Gesellschaft: Zu den regelmäßigen Ausstellern zählen die Universität Heidelberg ebenso wie die TU München und die ETH Zürich. Dazu kommen Förderinstitutionen wie die DFG, außeruniversitäre Forschungsgesellschaften sowie Konzerne – etwa die Zeiss AG oder Bayer. Das Ziel der internationalen Messe: Kluge Köpfe sollen europäische Arbeitgeber und vor allem attraktive Forschungsmöglichkeiten in der „alten Welt“ kennenlernen. Zudem hofft die Uni Ulm auf interessante Kontakte zu US-Unternehmen und Forschungseinrichtungen.
"Flaggschiffe" auf der ECF
Ein Flaggschiff der Universität Ulm auf der Karrieremesse ist die Internationale Graduiertenschule für Molekulare Medizin, die seit 2007 von der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gefördert wird. Zum wiederholten Mal präsentiert der Geschäftsführer PD Dr. Dieter Brockmann die Schwerpunkte der Graduate School in Boston – von der Entwicklung, Alterung/Degeneration über kardio-metabolische Erkrankungen bis zum Hämatopoetischen System/Onkologie und zur Traumaforschung. Zurzeit promovieren 200 Nachwuchsforscherinnen und -forscher aus 22 Ländern an der englischsprachigen Graduiertenschule. Zahlreiche Absolventinnen und Absolventen haben bereits erfolgreiche akademische Karrieren an führenden Forschungseinrichtungen eingeschlagen.
„Die ECF ist eine hervorragende Gelegenheit für uns, exzellente Nachwuchswissenschaftler zu rekrutieren, Kontakte zu knüpfen und wissenschaftliche Kooperationen zu vertiefen“, sagt Brockmann.
Und auch die Ulmer Naturwissenschaftler haben viel zu bieten. Mit ihrer Forschung zur elektrochemischen Energiewandlung und -speicherung könnten sie dazu beitragen, dass die Energiewende gelingt. Die Ulmer Elektrochemie ist traditionell stark und zählt in Experiment und Theorie zu den besten Instituten Deutschlands. Weiteren Auftrieb erfährt sie durch das Ulmer Helmholtz-Institut für elektrochemische Energiespeicherung (HIU), das vor wenigen Monaten eingeweiht wurde. Gemeinsam forschen die Chemiker, Physiker und Ingenieure auch für die Mobilität der Zukunft.
Pionierforschung leisten insbesondere auch die Forscher um die Physikprofessoren Fedor Jelezko und Martin Plenio sowie die Chemikerin Professorin Tanja Weil. Vor etwas mehr als einem Jahr gelang es der Gruppe BioQ, einen Synergy Grant über 10 Millionen Euro einzuwerben – das ist das höchst dotierte Förderinstrument des Europäischen Forschungsrats. Die Wissenschaftler wollen grundlegende biologische Prozesse verstehen und haben dabei die Gesetze der Quantenphysik stets im Blick. Dazu entwickeln sie neue Sensortechnologien, die Strukturen und Funktionen einzelner Biomoleküle unter physiologischen Bedingungen sichtbar machen. Ihr wichtigster Helfer: winzigste, künstliche Diamanten. Die Erkenntnisse der interdisziplinären Gruppe BioQ könnten zum Beispiel in die Medikamentenentwicklung einfließen, aber auch bildgebende Verfahren verbessern.
Interdisziplinarität wird auch im Projekt IQST der Universitäten Ulm und Stuttgart sowie des Max Planck Instituts für Festkörperforschung groß geschrieben. Physiker, Chemiker, Mathematiker und Ingenieure forschen gemeinsam im Bereich Quantenwissenschaften. Mögliche Anwendungen umfassen den superschnellen Quantencomputer, absolut sicheres Quanten-Internet und neuartige Sensoren.
So wird in den USA deutlich: Der Geburtsort Albert Einsteins präsentiert sich als attraktive, dynamische Universitätsstadt zwischen Tradition und Moderne. Die Universität Ulm ist Motor der Wissenschaftsstadt, die Forschern zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten mit Unternehmen wie Daimler, Siemens und BMW bietet. Im Südwesten Deutschlands – zwischen Stuttgart und München gelegen – eröffnet die Uni jungen Forschern beste Karrieremöglichkeiten.
Verantwortlich: Annika Bingmann