Professorin Ina Rösing, Direktorin des Instituts für Kulturanthropologie der Universität Ulm, ist kürzlich die Ehrendoktorwürde der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern verliehen worden. »Unsere Fakultät würdigt damit ihre wegweisenden, mutigen und innovativen Arbeiten und Disziplinen überschreitenden Forschungen«, sagte Dekan Professor Martin Baumann beim Festakt zum Dies academicus der Universität, in dessen Rahmen die Auszeichnung Rösings erfolgt ist. Die damit zum Ausdruck kommende Würdigung bezieht sich der Urkunde zufolge insbesondere auf den wissenschaftlichen Rang intensiver Forschungen der Ulmer Wissenschaftlerin zu kulturellen und religiösen Konzepten von Heilung und Ritual und dem Menschen als sozial-kultureller und spirituell eingebundener Person.
Professorin Rösing habe als Kulturanthropologin wegweisende und mit hohem persönlichem Einsatz betriebene Forschungen zu Religion, Ritual und Alltagsleben von Indios in den Anden und zu Schamanen im Himalaya vorgelegt, heißt es in der Verleihungsurkunde weiter. Und: »Die in der ‚Ferne’ erlebten Erfahrungen spiegeln zurück und unterstreichen die Relativität westlicher Konventionen, Konzepte und Bewertungsmassstäbe.« Dekan Baumann stellte in seiner Laudatio bezogen auf die Forschungsaktivitäten Ina Rösings fest: »Am Ende standen unerwartete Erkenntnisse und großartige Publikationen.« Sie zögen den Leser und die Leserin »einfühlsam hinein in uns fremde Kulturen, religiöse Vorstellungen und familiäres Alltagsleben«.
Die Experimentalpsychologin und Psychotherapeutin, Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, hat für ihre Forschungen bereits mehrere hochrangige Auszeichnungen erhalten, unter anderem den Landesforschungspreis Baden-Württemberg.