Professor Karl Lenhard Rudolph, Direktor des Instituts für Molekulare Medizin der Universität Ulm und hier auch Leiter der Max-Planck-Forschungsgruppe für Stammzellalterung, wird am heutigen Freitag (25. November) in München mit dem Wilhelm-Vaillant-Preis ausgezeichnet. Verliehen wird dem renommierten Wissenschaftler der mit 30 000 Euro dotierte und seit 1992 im zweijährigen Turnus ausgelobte Preis im Rahmen eines Festakts zum 30-jährigen Bestehen der gleichnamigen Stiftung am Klinikum der Universität München, der Begründung zufolge „für seine bahnbrechenden Leistungen in der Erforschung der molekularen Ursachen des Alterns“.
Der Preis sei durchaus „einer der etwas größeren“, die er bislang erhalten habe, freute sich Rudolph über die Einladung nach München. „Und natürlich wird uns die Auszeichnung weiter anspornen, die Alterung von Stammzellen zu erforschen, um zukünftige Therapien gegen Organ- und Funktionsverluste oder Tumorentstehung im Alter zu entwickeln“, sagte der 42-Jährige, vor fast genau drei Jahren bekanntlich mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet, dem bedeutendsten deutschen und international höchstdotierten Forschungspreis.
Nicht nur deswegen freilich gilt Professor Rudolph unstrittig als einer der absoluten Leistungsträger der Ulmer Universität, die ihn im Herbst 2007 berufen hatte. Dass sich seine viel versprechende Forscherkarriere schon in den Jahren zuvor abzeichnete, unterstreichen insbesondere Förderungen durch verschiedene Eliteprogramme der DFG, unter anderem eine Heisenberg-Professur. 2006 etwa bescheinigte ihm die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften bei der Verleihung ihres Forschungspreises „eine in Deutschland wohl unvergleichbar hohe Kompetenz und international anerkannte Reputation auf seinem Forschungsgebiet der Alterungs-, Regenerations- und Tumorforschung.
Keine Frage, dass der vor seinem Wechsel nach Ulm an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) tätige Wissenschaftler seine Ergebnisse schon seit langem in den renommiertesten internationalen Journalen publiziert, in der amerikanischen Fachzeitschrift „Cell“ zum Beispiel. In den USA hatte er sich denn auch schon früh wertvolle Erfahrungen erarbeitet: Als Postdoktorand, ebenfalls gefördert von der DFG, forschte er ab 1998 drei Jahre am Albert-Einstein-College in New York sowie am Dana Farber Cancer Institute in Boston.
Von Willi Baur