Eine hochrangige Delegation aus Indonesien, angeführt vom indonesischen Botschafter Seine Exzellenz Arif Havas Oegroseno, hat die Universität Ulm besucht und sich über Forschungsaktivitäten, Kooperationspartner und Studienangebote zur Halbleiterforschung und Mikroelektronik informiert. Die Universität Ulm genießt auf diesem Gebiet im größten Inselstaat der Welt einen ausgezeichneten Ruf. Ein feierlich unterzeichneter „Letter of Intent“ bekräftigt den Willen zur zukünftigen Zusammenarbeit.
Der Besuch an der Uni Ulm war eine von vier Etappen der „Semiconductor Education Roadshow 2024 – Indonesia - Germany“. Indonesien, das zu den bevölkerungsreichsten und wirtschaftsstärksten Ländern der Welt gehört, möchte die strategische Partnerschaft für Forschung und Ausbildung in der Halbleitertechnologie gezielt ausbauen. Unter den 50 Delegationsmitgliedern waren zahlreiche Vertreter und Vertreterinnen aus dem indonesischen Konsulat und der Botschaft sowie Angehörige mehrerer Ministerien, Universitäten und Forschungseinrichtungen Indonesiens. Den weltgrößten Inselstaat verbinden langjährige und enge partnerschaftliche Beziehungen mit Deutschland, insbesondere auf wirtschaftlichem Gebiet sowie im Bildungsbereich. Aktuell studieren bereits mehr als zehntausend junge Menschen aus Indonesien in Deutschland, viele davon in den MINT-Fächern.
Der gute Ruf der Uni Ulm hat sich bis auf den Inselsstaat herumgesprochen
Empfangen wurde die Delegation im Gelben Hörsaal der Uni West, wo sie Gastgeber Professor Carl Krill als Studiendekan für die Ingenieurwissenschaften begrüßte. In der Landessprache der Gäste hieß der stellvertretende Leiter des Instituts für Funktionelle Nanosysteme die hochrangige Besuchergruppe herzlich willkommen. Danach stellte Unipräsident Professor Michael Weber die Forschungsschwerpunkte der Universität vor und übergab dem indonesischen Botschafter das Uni-Maskottchen. „Der kleine Ulmer Uni-Bär mit seinem Absolventenhut steht stellvertretend für alle zukünftigen indonesischen Studierenden, die an der Uni Ulm ihren Abschluss machen oder promovieren werden“, sagte Weber. Nach Ulm gekommen ist die Delegation, weil deutsche Unternehmen in Indonesien großes Renommee genießen, und in vielen großen Unternehmen Absolventen und Absolventinnen der Uni Ulm einen ausgezeichneten Ruf haben. So wurde dem indonesischen Botschafter von deutschen Firmenlenkern die Universität Ulm als einer der Standorte empfohlen, an denen Studierende eine exzellente Ausbildung im Bereich Mikroelektronik und Halbleitertechnik erhalten.
Der indonesische Botschafter Seine Exzellenz Arif Havas Oegroseno informierte in seiner kurzen Ansprache über den Hintergrund des Besuchs. Er habe von der indonesischen Regierung den Auftrag erhalten, Kooperationen mit deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen aufzubauen, um Indonesien auch auf dem Gebiet der Halbleitertechnologie voranzubringen. Das Land, das sich wirtschaftlich exzellent entwickelt hat – mit einem Wirtschaftswachstum von mehr als fünf Prozent und einer niedrigen Arbeitslosenquote – setzt für die Zukunft verstärkt auf Hochtechnologie, um ökonomisch noch weiter voranzukommen. Ulm gehöre zu den besten Plätzen, um Mikroelektronik zu studieren, und deshalb sei man nun hier auf dem Uni-Campus. In der Absicht, die Zusammenarbeit in Zukunft zu verstärken und auszubauen, wurde bei der Veranstaltung im Hörsaal auch ein „Letter of Intent“ feierlich unterzeichnet – vom Botschafter Indonesiens und dem Präsidenten der Universität Ulm. Eine darauf aufbauende Vereinbarung ist als „Memorandum of Understanding“ bereits in Arbeit.
Vorgestellt wurden Studiengänge mit Anknüpfungspunkte zur Elektrotechnik und Halbleiterforschung
Besonders von Interesse waren für die internationalen Besucher die zwei englischsprachigen Masterstudiengänge „Communication and Information Technology“ (CIT) und „Quantum Engineering“ (QE). In enger Anbindung an die Forschung vermitteln diese Studiengänge fachübergreifendes Grundlagen- und Anwendungswissen auf dem Gebiet der Mikroelektronik beziehungsweise der Kommunikations- und Informationstechnologie und bieten damit enge Anknüpfungspunkte zur Halbleiter- sowie zur Quantenforschung. Eine interdisziplinäre Ausrichtung hat dabei insbesondere der QE-Studiengang, der von der Fakultät für Naturwissenschaften koordiniert wird. Vorgestellt wurden die Studiengänge von Professor Maurits Ortmanns, dem Leiter des Instituts für Mikroelektronik. Zu praktischen Fragen rund um ein Studium in Ulm und über Unterstützungsangebote vor Ort informierten Vertreterinnen der Studienfachkoordination und des International Office. Schließlich hatten die Delegationsmitglieder noch die Möglichkeit, unterschiedliche Speziallabore aus der Elektrotechnik und anderen Bereichen der Ingenieurwissenschaften kennenzulernen, um sich einen persönlichen Eindruck von der Forschungs- und Ausbildungsinfrastruktur an der Uni zu machen. Nach einem geselligen Ausklang des Besuchs wurden die Gäste verabschiedet. Geblieben ist der Eindruck einer herzlichen und lebhaften Begegnung, die sicherlich ein gutes Fundament für weitere Kooperationen und Austauschprogramme bildet.
Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann