Zu den meist zitierten und damit einflussreichsten Forschenden weltweit gehören auch in diesem Jahr wieder acht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Ulm. Von der Medizin und Physiologie bis hin zur Botanik und Quantenphysik reicht die Bandbreite der Forschungsthemen, mit der die Universität in der Auswertung „Highly Cited Researchers“ vertreten ist.
Für die „Highly Cited Researchers“ des Anbieters Clarivate werden wissenschaftliche Publikationen der vergangenen zehn Jahre herangezogen. Grundlage dafür sind Datenbank-Analysen des unabhängigen und größten Zitationsindexes „Web of Science“. Je häufiger in den Publikationen eine Autorin oder ein Autor zitiert wird, desto höher der Zitationsindex. Die „Highly Cited Researchers“ gehören im jeweiligen Jahr zum obersten Prozent der meistzitierten Autorinnen oder Autoren ihres Forschungsfeldes.
Viele der meistzitierten Forschenden der Uni Ulm sind bereits seit Jahren in der Auswertung vertreten – allen voran das Neurowissenschaftler-Ehepaar Professor Heiko Braak und Dr. Dr. Kelly Del Tredici-Braak, die mit den so genannten Braak-Stadien das Fortschreiten neurodegenerativer Erkrankungen klassifiziert haben. Dazu kommen die Leukämieforscher Professor Hartmut Döhner, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin III, und Experte für die häufigsten Blutkrebserkrankungen im Erwachsenenalter, sowie Professor Stephan Stilgenbauer. Der Krebsforscher entwickelte in der Ulmer Universitätsklinik für Innere Medizin III neue Behandlungsformen der häufigsten Leukämien. Stilgenbauer ist kürzlich als Direktor an die Klinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums des Saarlands gewechselt, aber im Rahmen wissenschaftlicher Projekte weiterhin in Ulm tätig.
Auch der Botaniker Professor Steven Jansen, dessen Forschungsinteresse dem Wassertransport in Pflanzen sowie den Auswirkungen von Trockenstress auf Gewächse gilt, ist erneut vertreten. Außerdem zählen die beiden Quantenphysiker Professor Fedor Jelezko und Professor Martin Plenio zum obersten Prozent der meistzitierten Autorinnen und Autoren. Zusammen haben beide ein neues Forschungsfeld an der Schnittstelle zwischen Quantentechnologie und Biomedizin etabliert. Der im vergangenen Jahr erstmals genannte Professor Stephan Grissmer (Institut für Angewandte Physiologie) ist wieder unter den „Highly Cited Researchers“ aufgeführt. Grissmer forscht zu Ionenkanälen in Zellmembranen und deren Fehlfunktionen.
Eine enge Verbindung zur Universität Ulm hat auch Professor Stefano Passerini, der ebenfalls wiederholt als „Highly Cited Researcher“ geführt wird. Passerini leitet das Helmholtz-Institut Ulm, das die Uni Ulm und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gemeinsam gegründet haben und hier mit weiteren Partnern Batterieforschung betreiben.
Insgesamt wurden 2020 in der Liste der meistzitierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fast 6200 Forschende aus mehr als 60 Staaten und Regionen berücksichtigt. Im Ländervergleich erreicht Deutschland mit 345 Vertreterinnen und Vertretern den 4. Platz weltweit hinter den USA, China und dem Vereinigten Königreich.
Text und Medienkontakt: Daniela Stang