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Großer Andrang beim Ulmer Girls’ Day
Mädchen und Jungen informieren sich über geschlechtsuntypische Berufe

Universität Ulm

Mädchen werden Arzthelferin oder studieren Pädagogik, Jungs interessieren sich für Technik. Mitte April bewiesen über 250 Schülerinnen  und 50 Schüler beim Girls‘ Day-Mädchen Zukunftstag, dass diese Klischees nicht haltbar sind. An Universität und Klinikum  erhielten die Fünft- bis Zwölftklässlerinnen  bei Vorträgen und Workshops Einblicke in naturwissenschaftlich-technische Forschungsfelder sowie  Berufsmöglichkeiten. Außerdem lernten erstmals  „Boys“ männeruntypische Berufe kennen, zum Beispiel in der Bürokommunikation. Den hohen Stellenwert des Girls‘ Days unterstrichen Universitätspräsident Professor Karl Joachim Ebeling und Professor Reinhard Marre, Leitender Ärztlicher Direktor des Klinikums, in ihren Grußworten.

„Dieses Jahr gab es wesentlich mehr Anmeldungen als Plätze. Mit vereinten Kräften haben wir jedoch den meisten Mädchen die Teilnahme ermöglicht“, so Carmen Stadelhofer vom Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW). Ein Blick in das Programm erklärt das große Interesse: Wissenschaftler von Uni und Klinikum berichteten unter  anderem über Brennstoffzellen, Verhaltensforschung bei Fledermäusen oder den Alltag in der Allgemeinchirurgie. Außerdem stellten sich die WissenSchaffer und  CyberMentor vor. Dabei handelt es sich um Ulmer Projekte, die Schüler für  MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) begeistern wollen. Das webbasierte Programm CyberMentor richtet sich ausschließlich an Mädchen.

Allerdings will der Girls‘ Day nicht nur über akademische Berufe informieren.  In der Wissenschaftlichen Werkstatt erfuhren die Mädchen, dass Industriemechanikerinnen, Metallbauerinnen oder etwa Schreinerinnen genauso selten wie gesucht sind. Ihre männlichen Altersgenossen lernten derweil Ausbildungsberufe in der Zentralen Universitätsverwaltung kennen.
An alle Schüler richteten sich Informationen der Studienberatung sowie fächerübergreifende Vorträge wie „interkulturelle Kommunikation“ und „Die Welt der Sprachen“.

Der Mädchen-Zukunftstag an der Uni Ulm ist Teil des bundesweiten Girls‘ Days. Seit zehn Jahren laden technische Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen  an diesem Tag interessierte Schülerinnen ein. Weiterhin begegnen die Mädchen weiblichen Vorbildern aus Wirtschaft und Politik.
An Universität und Klinikum Ulm wird der Girls‘ Day vom Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) und der Ulmer 3-Generationen-Uni (u3gu) koordiniert. An der Organisation sind ferner die Gleichstellungsbeauftragten, die Beauftragten  für Chancengleichheit sowie zahlreiche wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche Einrichtungen an Uni und Klinikum beteiligt.

Von Annika Bingmann

Foto: Eberhardt/kiz