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„Gesundes Boot“ weiter im Aufwind: Ulmer Schulen für erfolgreiche Teilnahme am Präventionsprogramm der Baden-Württemberg Stiftung ausgezeichnet

Universität Ulm

„Komm mit in das gesunde Boot“ – diesem Aufruf sind seit 2006 mehr als 80 000 Kinder  im Südwesten gefolgt. Das Ziel des Programms der Baden-Württemberg Stiftung: Mädchen und Jungen im Kindergarten- beziehungsweise Grundschulalter sollen allerhand über gesunde Ernährung lernen und sich ausreichend bewegen. Unterstützt wird das Programm von der Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin des Universitätsklinikums Ulm. Die Mitarbeiter um Professor Jürgen Steinacker haben die entsprechenden Lehr- und Lernmaterialien für die Grundschule entwickelt und kontinuierlich verbessert. Außerdem übernimmt das interdisziplinäre Team aus Sport- und Gesundheitswissenschaftlern sowie etwa Psychologen und Epidemiologen die wissenschaftliche Begleitung. An einer landesweiten Evaluationsstudie haben sich in den letzten drei Jahren fast 2000 Kinder beteiligt. Jetzt haben acht Schulen aus der Region, die die Erhebung unterstützt und erfolgreiche Arbeit geleistet haben, als Auszeichnung eine Urkunde der Opens external link in new windowBaden-Württemberg Stiftung und die dazugehörige Plakette „Wir sind an Bord!“ erhalten.

In Ulm wurden die Friedrichsauschule und die Martin Schaffner-Schule ausgezeichnet. Die Grundschule im Alten Konvikt, Ehingen, erhielt die Plakette vor allem für das große Engagement des Multiplikators Oliver Gutekunst: Er hatte in besonderem Maße dabei geholfen, das „Gesunde Boot“ in der Region bekannt zu machen und Lehrer geschult. Anlässlich der Verleihung in Freiburg Anfang Juni lobte die Fraktionsvorsitzende der Grünen und Aufsichtsratsmitglied der Baden-Württemberg Stiftung Edith Sitzmann das Programm: „Kindern Freude an Bewegung und einer gesunden Ernährung zu vermitteln, ist das Ziel des Programms. Es freut mich zu sehen, wie erfolgreich viele Schulen in diesem Bereich agiert haben. Ich hoffe, dass sich noch viele weitere Schulen an diesem Projekt beteiligen.“

Die Zahlen sind erschreckend: Gemäß der bundesweiten KiGGS-Studie (2007) ist  fast ein Fünftel der Sieben bis Elfjährigen mehr oder weniger übergewichtig. Die oft als „Babyspeck“ abgetanen überflüssigen Pfunde sind alles andere als harmlos. Betroffene sind nämlich gefährdet, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder etwa einen Diabetes zu entwickeln. Dem soll das Opens external link in new window „Gesunde Boot“ der Baden-Württemberg Stiftung mit 20 Unterrichtseinheiten pro Schuljahr entgegenwirken. Die Einheiten dauern wenige Minuten und können einfach in den Stundenplan integriert werden: Schülerinnen und Schüler ziehen zum Beispiel kurze Bewegungsspiele wie „Holzbein“ (15-mal auf einem Bein hüpfen) aus einem Karteikasten oder lernen von den Gesundheitspiraten Finn und Fine, warum Obst und Gemüse besonders gut für den Körper sind. Aber nicht nur Kinder werden in das „Gesunde Boot“ geholt:  Das Expertenteam hat auch ein Weiterbildungsprogramm für Lehrerinnen und Lehrer entwickelt, das bereits rund 1500 Pädagogen absolviert haben. Mütter und Väter, die naturgemäß den Lebensstil des Nachwuchses prägen, sind ebenfalls durch Familien-Hausaufgaben oder Elternbriefe einbezogen.

Vor rund sieben Jahren hat die Baden-Württemberg Stiftung das „Gesunde Boot“ zunächst in Kindergärten gestartet und dann auf Grund- und Sonderschulen ausgeweitet. Zurzeit nehmen rund 600 Schulen teil. Das  „Grundschul-Boot“ hat sich zu dem größten Gesundheitsförderungsprogramm in Schulen in Europa entwickelt. Der wohl wichtigste Erfolgsfaktor: Bei den lehrreichen Unterrichtseinheiten darf der Spaß nicht zu kurz kommen. „Für eine wirkungsvolle Gesundheitsförderung müssen die  Kinder selbst aktiviert werden, Sie entdecken mit den Bootpiraten, dass Bewegung Spaß macht, Wasser trinken cool ist und Freunde auch das Fernsehen ersetzen können“, sagt Professor Jürgen Steinacker, Leiter der Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin.

Bisher hat die Baden-Württemberg Stiftung in das Programm „Komm mit in das gesunde Boot“ rund zwölf Millionen Euro investiert.  Und bei so vielen aktiven „Matrosen“ steht außer Frage: Das gesunde Boot wird in Ulm und Umgebung auch weiterhin die Segel setzen.

Verantwortlich: Annika Bingmann

 

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