Professorin Iris-Tatjana Kolassa, seit 2010 Leiterin der Abteilung für Klinische und Biologische Psychologie an der Uni Ulm, erhält den „Janet Taylor Spence Award for Transformative Early Career Contributions“. Mit diesem Preis der amerikanischen Fachgesellschaft „Association for Psychological Science“ (APS) werden vielversprechende junge Wissenschaftlerinnen respektive Wissenschaftler für ihre neuartige und kreative Forschung ausgezeichnet. Diese Auswahlkriterien treffen auf Kolassa voll und ganz zu: Die 33-Jährige forscht im Grenzbereich „Psychologie - Molekulare Medizin“ und schafft ungeahnte interdisziplinäre Verbindungen. „Iris-Tatjana Kolassas origineller Ansatz, Verhaltenswissenschaften und Molekularmedizin zu verbinden, erschließt neue Horizonte“, formuliert ein Gutachter.
Große Freude bei der Preisträgerin: Iris-Tatjana Kolassa plant, die Auszeichnung beim APS-Kongress in Chicago Ende Mai persönlich entgegenzunehmen.„Ich freue mich sehr, dass meine Forschung auch international wahrgenommen wird“, sagt die zweifache Mutter. An der Universität Ulm forscht Kolassa vor allem zur Stress- und Alternsforschung. Sie fragt zum Beispiel, welche Rolle genetische Faktoren bei Posttraumatischen Belastungsstörungen spielen und wie sich traumatischer Stress auf Psyche, Gehirn oder das Immunsystem auswirkt. In der Alternsforschung sind die Neuroplastizität und Biomarker bei Demenzerkrankungen Schwerpunkte.
Trotz ihres relativ jungen Alters ist Iris-Tatjana Kolassa, die in Konstanz studiert und in Jena promoviert hat, bereits eine vielfach ausgezeichnete Wissenschaftlerin: Sie hat eine Emmy-Noether Nachwuchsgruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geleitet und den Förderpreis der Falk-von-Reichenbach-Stiftung, Deutschsprachige Gesellschaft für Psychotraumatologie erhalten. Seit 2007 ist die Psychologin Mitglied im WIN-Kolleg und seit 2010 Kollegiatin der Heidelberger Akademie der Wissenschaften - um nur einige ihrer Auszeichnungen zu nennen.
Von Annika Bingmann