Professor Wolfgang Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums in München, hält beim Festakt anlässlich des 43. Jahrestags der Universität Ulm am Freitag den Festvortrag. Der Biophysiker von der TU München, mit zahlreichen hochkarätigen Auszeichnungen dekoriert, beschäftigt sich in seinem Vortrag mit dem Thema: "Nano-Naturwissenschaftliche Bildung als Wohlstandsfaktor." Heckl gilt als ausgewiesener Experte in der Nanotechnologie und berät auf diesem Gebiet auch die Europäische Kommission und die Bundesregierung.
Im Rahmen des Festakts, der um 16 Uhr im Hörsaal der Medizinischen Klinik beginnt, werden außerdem die Promotionspreise der Ulmer Universitätsgesellschaft (UUG) verliehen. Ferner wird Universitätspräsident Professor Karl Joachim Ebeling bei seiner Begrüßung aktuelle Entwicklungen ansprechen.
Den Vormittag prägen werden einmal mehr Antrittsvorlesungen Ulmer Wissenschaftler (10 bis 12 Uhr an gleicher Stelle). Die Hörerschaft erwarten dabei spannende Themen aus höchst unterschiedlichen Bereichen. Professor Frank Slomka, Direktor des Instituts für Eingebettete Systeme/Echtzeitsysteme, zum Beispiel wird sein schon in der Institutsbezeichnung verankertes Spezialgebiet aus der Informatik vorstellen: "Eingebettete Echtzeitsysteme: Vom Entwurf pünktlicher Computer." Slomka will mittels eines Beispiels darstellen, wie hier im Gegensatz zu Bürocomputern auch die Zeit und die pünktliche Einhaltung von Fristen eine wichtige Rolle spielen. Zudem will er erläutern, wie Systeme modelliert werden, um deren zeitliches Verhalten vorhersehen zu können.
Professor Stefan Britsch will in seinem Vortrag "Genetische Kontrolle neuronaler Differenzierung" in die Grundzüge der Entwicklung des Nervensystems einführen und über aktuelle Forschungsergebnisse zur molekularen Steuerung dieser Entwicklung berichten. "Die vollständige Aufklärung der Gene und der molekularen Mechanismen, die der Entwicklungssteuerung des Nervensystems zugrunde liegen, gehört nach wie vor zu den großen Herausforderungen der neurobiologischen Forschung", sagt Britsch, Direktor des Instituts für Molekulare und Zelluläre Anatomie.
Schon im Titel auf den Punkt bringt auch Professor Heiner Fangerau sein Vortragsthema: "Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin: L'art pour l'art oder biomedizinische Grundlagenforschung?" Der Direktor des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin weiß: "Wissenschaft, die nicht auf den ersten Blick anwendungsbezogen ist, hat es mitunter nicht leicht. Sie muss sich ständig legitimieren." Auch heute noch müsse sie ihre Vision einer zukünftigen Anwendbarkeit ihrer Ergebnisse formulieren, um nicht als reine "l'art pour l'art zu gelten, so Fangerau. Für ihn unstrittig: Sein Fachgebiet sei mehr als eine Kunst, nämlich biomedizinische Grundlagenforschung.