Am Donnerstag, den 16. April, geht die Ringvorlesung "Nachhaltigkeit" in die zweite Runde. Den Auftaktvortrag zur gemeinsamen Veranstaltungsreihe der Ulmer Hochschulen hält Professor Martin Müller. Der Leiter des Instituts für nachhaltige Unternehmensführung der Universität Ulm spricht um 18:00 Uhr an der Hochschule Ulm (Albert-Einstein-Allee 55; Q102) zum Thema `Zertifizierungssysteme - Fluch oder Segen?´.
"Im heutigen Zertifikate-Dschungel sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Bei dieser verwirrenden Vielfalt an Öko-Siegeln und Nachhaltigkeitszertifikaten verliert der Verbraucher schnell den Überblick. Denn nicht alles, was als umweltverträglich, fair oder nachhaltig beworben wird, kann dieses Versprechen auch halten", so Müller. Der Inhaber des Stiftungslehrstuhls "Nachhaltiges Wissen, nachhaltige Bildung und nachhaltiges Wirtschaften" an der Uni Ulm will in seinem Auftaktvortrag zur Ringvorlesung Orientierung geben. Der Wirtschaftswissenschaftler gibt seinen Zuhörern einen systematischen Überblick über unterschiedliche Zertifizierungssysteme. Und er stellt an konkreten Beispielen die Anforderungen vor, die an Produkte und Dienstleistungen gestellt werden, damit diese als nachhaltig gelten dürfen. Die Veranstaltung ist kostenlos und richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit.
Dabei geht es um drei Bereiche: Textilwirtschaft, Energie und Landwirtschaft. Anhand eines Rasters werden die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Bewertungssysteme dargestellt. Der 45-jährige Wissenschaftler stellt dabei auch eigene Forschungsergebnisse aus seinen empirischen Studien zur Legitimität von Zertifizierungen vor. Professor Martin Müller steht als Vorstandsvorsitzender des Ulmer Initiativkreises nachhaltige Wirtschaftsentwicklung e.V. (unw) in engem Kontakt mit der regionalen Wirtschaft. Als wissenschaftlicher Leiter koordiniert er zudem das "Reallabor" zur nachhaltigen Transformation der Textilwirtschaft in Dietenheim, das vom Land mit insgesamt 960 000 Euro gefördert wird.
Unternehmen und Hochschulen in der Region engagieren sich für Nachhaltigkeit
Mit der gemeinsamen Ringvorlesung setzen sich Unternehmen und Hochschulen aus Ulm und Neu-Ulm für nachhaltige Entwicklung ein. Unter dem Motto "Zertifizierung und Klassifizierung von Produkten und Dienstleistungen" werden im Sommersemester insgesamt neun öffentliche Vorträge angeboten mit Referenten aus der Wirtschaft und Wissenschaft. Veranstalter sind Professor Achim Bubenzer, Rektor der Hochschule Ulm, sowie die Vizepräsidentin für Studium und Lehre der Hochschule Neu-Ulm, Professorin Julia Kormann, und der Stiftungsprofessor für "Nachhaltigkeit" der Universität Ulm, Professor Martin Müller.
Die Vorträge sind kostenlos und finden in der Regel donnerstags um 18:00 Uhr an einer der gastgebenden Hochschulen statt. Höhepunkt der Veranstaltungsreihe ist der Vortrag im Stadthaus am 7. Mai. Unter dem Titel "Kleider machen Leute" sprechen Sina Trinkwalder (Manomama) und Professor Matthias Freise (Hochschule Reutlingen) über die Herausforderungen nachhaltiger Textilherstellung. Die Chefin eines ökosozialen Textilunternehmens Trinkwalder ist Trägerin des Deutschen Nachhaltigkeitspreises, und der Textilwirtschaftsexperte Freise hat sich unter anderem als erfolgreicher Mitantragsteller des Reallabors nachhaltige Textilwirtschaft einen Namen gemacht.
Verantwortlich: Andrea Weber-Tuckermann
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