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Dr. Simon Kurasch mit Südwestmetall-Preis ausgezeichnet
Preisträger erhält Eintrag ins Guinness Buch

Universität Ulm

Diesjähriger Ulmer Preisträger des Südwestmetall-Förderpreises ist Dr. Simon Kurasch von der Universität Ulm. Für seine Entdeckung der dünnsten Glasschicht wird er mit einem Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde 2014 gewürdigt. Mit dem jährlich vergebenen Südwestmetall-Förderpreis wurden insgesamt neun Absolventen der Landesuniversitäten ausgezeichnet.

Der Preis ist mit jeweils 5.000 Euro dotiert und wird dieses Jahr zum 23. Mal verliehen. Seine Dissertation unter Doktormutter Prof. Ute Kaiser von der Universität Ulm trägt den Namen „Studien zur Defektentstehung und Defektdynamik in 2D Materialien Mittels atomar auflösender Transmissions-Elektronenmikroskopie“. Thomas Handtmann, Vorsitzender der Bezirksgruppe Ulm von Südwestmetall und Geschäftsführer der Albert Handtmann Holding GmbH & Co. KG, hebt die Bedeutung der Dissertation hervor. „Forschung bringt unsere Wirtschaft und unseren Standort weiter und wenn dabei noch ein neuartiges zweidimensionales Material, nämlich das dünnste Glas der Welt, entdeckt wird, ist es natürlich sensationell“.

Dr. Kurasch ist nach erfolgreichem Abschluss seiner Promotion seit April 2013 bei Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH in der Entwicklung von CT-Systemen tätig. Kurz zusammenfassend könnte man die Arbeit folgendermaßen beschreiben: Mit Hilfe der hochauflösenden Transmissions-Elektronenmikroskopie können in zweidimensionalen Materialien einzelne Atome anstatt atomarer Säulen sichtbar gemacht werden. Damit kann die atomare Struktur des Materials sowie deren zeitliche Änderung untersucht werden. Mit einer Art Videoaufnahme konnten kleinste Bewegungen der Atome im Glas visualisiert werden. „Es funktioniert vereinfacht gesagt wie ein Diaprojektor – nur mit Elektronen statt Licht“, erklärt Kurasch. Das Besondere an 2D Materialien sei, dass man tatsächlich nur ein einzelnes Dia sieht, während alle traditionellen 3D Materialien aus einer gigantisch großen Zahl an übereinanderliegenden Schichten aufgebaut seien und somit praktisch sehr viele Dias gleichzeitig abgebildet würden. „Mit der neuen Methode lässt sich zukünftig womöglich live beobachten, wie sich die atomare Struktur von Glas unter Beeinflussung verändert“, so Kurasch. Während seiner Arbeit entdeckte er ein neuartiges zweidimensionales Material. Dabei handelt es sich um ein zweidimensionales Silicat-Glas, das dünnste Glas der Welt.

„Er hat in seiner dreijährigen Promotionszeit wirklich Außergewöhnliches geleistet, seine Arbeit ist ein Feuerwerk von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen“, betont Prof. Ute Kaiser von der Universität Ulm. Mit dem Einzug ins Guinness-Buch der Rekorde 2014 habe er sehr dazu beigetragen, dass unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse viele Menschen erreichen.

Verantwortlich: Nicola Gebhart / Südwestmetall

 

Hintergrund-Info
Ganz genau heißt die Dissertation von Dr. Simon Kurasch: “Atom-by-atom observations on defect formation and dynamics in 2D materials studied by HRTEM“. Hierbei steht HRTEM für hochauflösende Transmissions-Elektronenmikroskopie.

Zum Werdegang des 30-jährigen Preisträgers, der in Ulm geboren ist: Er studierte von 2004 bis 2008 Physik an der Universität Ulm. Das Studium beendete er erfolgreich als Diplom Physiker in 2009 mit der Diplomarbeit unter dem Titel „Graphene: Imaging and Chemistry“.  2013 dann kam die Promotion an der Universität Ulm mit „summa cum laude“. Aktuell arbeitet er in der Entwicklung von CT-Systemen bei Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH.

Info zu Südwestmetall:
SÜDWESTMETALL ist der Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg. Er ist kompetenter Ansprechpartner für Arbeitgeber in arbeits- und sozialrechtlichen, tarifvertraglichen und sozialpolitischen Fragen. SÜDWESTMETALL ist Sprachrohr für seine Mitgliedsbetriebe gegenüber Gewerkschaft, Staat und Öffentlichkeit. Zusammen mit dem Sozialpartner vereinbart SÜDWEST-METALL in Tarifverträgen die Bedingungen der Arbeitsverhältnisse. Die Bezirksgruppe Ulm von SÜDWESTMETALL und des tarifungebundenen Unternehmensverbands Südwest betreut in der Region Ulm, Biberach, Alb-Donau und dem südöstlichen Teil Sigmaringens 119 Betriebe mit 47.224 Mitarbeitern.