Die aktuellen Verhandlungen zur Hochschulfinanzierung in Baden-Württemberg lassen aus Sicht der Studierenden nichts Gutes erwarten. Die Studierendenvertretung der Universität Ulm veranstaltet aus diesem Grund am Mittwoch, den 23. Oktober um 18 Uhr (Hörsaal 22 / O 28), eine Podiumsdiskussion mit Landtagsvertretern zum neuen Hochschulfinanzierungsvertrag. Teilnehmen werden neben den Hochschulleitern Professor Michael Weber (Universität Ulm) und Professor Volker Reuter (Technische Hochschule Ulm - THU) auch Vertreter aus der Landespolitik. Als Podiumsgäste zugesagt haben bereits die Landtagsabgeordneten Jürgen Filius (Grüne), Dr. Albrecht Schütte (CDU) und Martin Rivoir (SPD). Eingeladen wurden Politikerinnen und Politiker aller im Landtag vertretenen Parteien. Moderiert wird die Veranstaltung von Seiten der Studierenden.
„Die Unterfinanzierung der Lehre ist an den Landeshochschulen schon jetzt dramatisch. Die aktuell kursierenden Zahlen rund um den neuen Hochschulfinanzierungsvertrag lassen vermuten, dass sich die Lage noch weiter verschärft“, so Rebecca Blum, studentische Vertreterin im Universitätsrat. Die Universitäten sollen neben einer Kompensation für steigende Personalkosten lediglich einen Inflationsausgleich von 1,3 Prozent erhalten. „Diese Mittel reichen nicht aus, um weiterhin Forschung und Lehre auf Weltspitzenniveau anzubieten“, betont auch Universitätspräsident Weber. Im Bundesvergleich ist Baden-Württemberg bei der Finanzierung, gerechnet pro Kopf der Studierenden, schon jetzt laut Landesrektorenkonferenz (LRK) auf einen Mittelplatz zurückgefallen.
In Bayern sieht die Zukunft der Hochschulen deutlich rosiger aus. Zwei Milliarden Euro will das Nachbarbundesland in die „Hightech Agenda Bayern“ investieren. Die Studierenden der Universität Ulm wollen nun – mit ausdrücklicher Unterstützung der Hochschulleitung – den politischen Druck auf die baden-württembergische Landesregierung erhöhen. So wird am Mittwoch, den 30. Oktober, ein „Trauerzug“ durch die Ulmer Innenstadt auf die prekäre Finanzlage an den Landeshochschulen aufmerksam machen. Eingeladen sind dazu auch die Studierenden der THU. Treffpunkt an der Uni ist ab 9:30 Uhr, am Theater um 10:30 Uhr. Schwarze Kleidung ist erwünscht.
Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann