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Der eine kommt, der andere bleibt:
Universität Ulm stolz auf neuen und einen verlängerten Sonderforschungsbereich

Universität Ulm

Und noch ein bemerkenswerter Erfolg für die Universität Ulm: Nur wenige Tage nach Genehmigung des mit Nachdruck angestrebten neuen Studienganges Psychologie durch das Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg hat gestern die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) der Uni Ulm einen weiteren Sonderforschungsbereich (SFB) bewilligt und zwar den mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg gemeinsam getragenen Transregio SFB 62 "Eine Companion-Technologie für kognitive technische Systeme".

Der zunächst auf vier Jahre etablierte Forschungsverbund hat ein Volumen von fast fünf Millionen Euro. Als Sprecherin fungiert Professorin Susanne Biundo-Stephan vom Institut für Künstliche Intelligenz der Universität Ulm. Daran beteiligt sind zahlreiche Institute der Ingenieurwissenschaften, Informatik und Medizin.

Zentrales Thema des neuen SFB ist eine verbesserte Kommunikation zwischen dem Menschen und technischen Systemen. Dabei interessiert die beteiligten Ingenieure, Informatiker und Neurobiologen insbesondere, wie sich Emotionen in dieser Kommunikation besser ausdrücken und handhaben lassen. Ziel ihrer Arbeiten in diesem Zusammenhang ist die systematische und interdisziplinäre Erforschung kognitiver Fähigkeiten und ihre Realisierung in technischen Systemen.

"Ich bin überglücklich, dass wir jetzt nach fast vier Jahren Vorbereitung mit unserem Antrag Erfolg hatten", reagierte Biundo-Stephan auf die Nachricht aus Bonn. Sie sieht in dem neuen SFB "einen wichtigen interdisziplinären Schwerpunkt in der Fakultät" und erwartet eine spannende Zusammenarbeit von Ingenieuren und Informatikern mit Medizinern und Psychologen. Weitere Aspekte: "Die Forschungsarbeiten werden sich auch auf die Lehre auswirken. Das wird ein attraktiver Anziehungspunkt für neue Studenten sein, insbesondere für Frauen", ist die Sprecherin überzeugt.

Große Freude auch bei Universitätspräsident Professor Karl Joachim Ebeling, besonders darüber, "dass im Rahmen des SFB ein wichtiges und zukunftsweisendes Themengebiet bearbeitet wird, das zunehmend Einfluss auf die industrielle Entwicklung gewinnen wird". Er gehe davon aus, dass sich die Fragestellung des SFB zu einem klaren Leitthema für die Informatik sowie die informationstechnischen Bereiche der Elektrotechnik entwickeln werde. Überdies verspreche die Kooperation mit den Neurowissenschaftlern der Uni Magdeburg ebenso wie die Verbindung mit der künftigen Psychologie in Ulm vielversprechende und neuartige Interaktionsmöglichkeiten. "Wir werden die anstehenden Berufungen in der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Informatik nutzen, um diese Bereiche weiter zu stärken", sagte Ebeling weiter. Nicht zuletzt sieht er dabei in Berufungen junger Professorinnen oder Professoren hervorragende Chancen zur Nachwuchsförderung.

Mit "einem massiven Motivationsschub für unsere Fakultät" rechnet Professor Michael Weber, Dekan der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Informatik. Eine enorme Euphorie angesichts des Erfolgs sei bereits spürbar, "hoch interessante Stellen und Mittel werden folgen". Mit diesen Ressourcen ließen sich die im Struktur- und Entwicklungsplan der Universität bereits fixierten Ziele zur Profilierung der Fakultät realisieren, sagte Weber. "Und das Ganze passt ideal zur jetzt genehmigten Psychologie", so der Dekan weiter, schließlich sei diese eine wesentliche Facette bei der Entwicklung kognitiver technischer Systeme. "Ich rechne mit enormen positiven Auswirkungen auf die gesamte Universität."

Ebenfalls gestern hat die DFG der Universität Ulm die Verlängerung des seit Anfang 2000 hier etablierten Sonderforschungsbereiches 497 ("Signale und Signalverarbeitung bei der zellulären Differenzierung") bewilligt. Dieser SFB wird Ende 2011 die höchstmögliche Förderdauer erreichen und dann auslaufen. Nach Aussage der Gutachter hat der SFB seine zurückliegende Förderperiode mit Bravour und exzellenten Perspektiven für die Zukunft gemeistert. Sprecher des SFB mit 13 Forschungsprojekten aus der Medizinischen Fakultät, der einen Schwerpunkt der biomedizinischen Forschung in Ulm bildet, ist Professor Walter Knöchel, Direktor des Instituts für Biochemie. Bezogen auf die gesamte Laufzeit beträgt die Förderung insgesamt rund 15 Millionen Euro. Derzeit werden vom SFB 22 Stellen finanziert.

Weitere Informationen: Frau Prof. Dr. Susanne Biundo-Stephan, Tel. 0731-50 24122 oder Mobil 0172/6951216