Der Ministerrat des Landes Baden-Württemberg hat der Einrichtung einer Carl-Zeiss-Stiftungsprofessur „Elektronen- und Ionen-Mikroskopie“ an der Universität Ulm zugestimmt. Die zunächst für die kommenden fünf Jahre eingerichtete und durch die Carl-Zeiss-Stiftung finanzierte Stiftungsprofessur steht im Zusammenhang mit dem gemeinsam von der Universität Ulm, Carl Zeiss und der Firma CEOS (Heidelberg) gestarteten Entwicklungsprojekt SALVE. Ziel von SALVE ist die Entwicklung eines hochauflösenden Niederspannungs-Transmissionselektronenmikroskops.
Wissenschaftsminister Professor Dr. Peter Frankenberg: „Die Stiftungsprofessur unterstützt die Forschung im Bereich der Elektronenmokroskopie. Das Forschungsprofil der Universität Ulm wird durch die Bündelung der Kräfte verschiedener Hochschul- und Industriebeteiligter mit hohen Finanzierungsanteilen durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Land weiter gestärkt“.
„Wir wollen damit das bereits intensiv bearbeitete Forschungsgebiet der Elektronenmikroskopie zusätzlich stärken und in Richtung der theoretischen und experimentellen Entwicklung von Elektronen- und Ionenoptik ausbauen“, erklärte Universitätspräsident Professor Karl Joachim Ebeling. Davon entscheidend profitieren solle insbesondere die schon vorhandene Expertise der Abbildung strahlenempfindlicher Materialien. „Mit der Carl-Zeiss-Stiftungsprofessur unterstützen wir das für die künftige Anwendung in der hochauflösenden Elektronenmikroskopie wichtige Projekt SALVE“, ergänzte Professor Dieter Kurz, der Vorstandsvorsitzende der Carl Zeiss AG.
Eine „international ausgewiesene Forscherpersönlichkeit aus dem Bereich der Physik mit tiefgehenden experimentellen und theoretischen Erfahrungen auf dem Gebiet der Elektronen- beziehungsweise Ionen-Optiken mit Anwendungsschwerpunkt Mikroskopie“, so das Anforderungsprofil, soll Ebeling zufolge überdies zur Stärkung der Lehre in der gesamten Breite der Physik beitragen. Land und Uni sehen in dem 11,5 Millionen-Euro-Projekt wie in der Stiftungsprofessur indes auch eine hochschul- und wirtschaftspolitische Komponente. „Wir wollen gemeinsam mit der Firma Carl Zeiss und weiteren Unternehmen ein regionales Netzwerk zum Vorteil aller Beteiligten schaffen“, so der Uni-Präsident. „Das wird auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit stärken“, ist Professor Ebeling überzeugt. Schließlich hatte schon die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die das Projekt mit 4,2 Millionen Euro fördert, bei ihrer Zusage die Chance betont, „“Deutschland wieder an die Weltspitze der Elektronenmikroskopie zu bringen“.