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Altkanzler Dr. Dietrich Eberhardt verstorben
Fast 24 Jahre die Entwicklung der Universität Ulm gestaltet

Universität Ulm

Fast 24 Jahre lang hat Dr. Dietrich Eberhardt als Kanzler die Wirtschafts- und Personalangelegenheiten der Universität Ulm verantwortet – und somit die Entwicklung der anfangs noch jungen Hochschule geprägt. Nun ist er im Alter von 81 Jahren gestorben.

Als der promovierte Jurist Dietrich Eberhardt  1979 vom baden-württembergischen Wissenschaftsministerium an die Uni Ulm wechselte, steckte die Hochschule noch in den Kinderschuhen: Die damals rund 2900 Studierenden verteilten sich auf die Medizinische Fakultät und wenige naturwissenschaftlichen Fächer. Bei der Weiterentwicklung der Universität sollte Eberhardt eine entscheidende Rolle spielen. Dabei kamen ihm seine als Jurastudent und -doktorand an den Universitäten Heidelberg, München und Freiburg erworbenen Rechtskenntnisse ebenso zugute wie die Berufserfahrung aus der Hochschulabteilung des Wissenschaftsministeriums.

In Dietrich Eberhardts Amtszeit fallen Meilensteine der Universitätsgeschichte wie die Bildung des Universitätsklinikums, der Bau der Universität-West oder die Übernahme der Reisensburg als Wissenschaftszentrum. Über die Jahre kamen zudem neue Studiengänge wie die Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften oder etwa die Informatik hinzu. Bei all diesen Ausbaumaßnahmen konnte sich die Universität auf den Sachverstand und die juristische Expertise von Dr. Dietrich Eberhardt verlassen. Zudem lag dem gebürtigen Freiburger die Forschung am Herzen. „Sie waren ein Freund der Wissenschaft, aber nicht nur im Bereich Forschung, sondern sie hatten immer auch ein offenes Ohr für die Studentinnen und Studenten, die sich an unserer Universität wohlfühlen sollten“, betonte der damalige Rektor, Professor Hans Wolff, bei Eberhardts Verabschiedung in den Ruhestand.

Weit über seine Pensionierung im Jahr 2002 hinaus, blieb Dr. Dietrich Eberhardt der Universität eng verbunden: Er engagierte sich in der Akademie für Wirtschaft, Wissenschaft und Technik e. V., besuchte Veranstaltungen wie den Dies academicus und ließ es sich nicht nehmen, seine Erinnerungen anlässlich des 50. Universitäts-Jubiläums in einem Vortrag zu teilen.
Bereits 2006 war Dietrich Eberhardt für seine Verdienste die Ehrenbürgerwürde der Universität verliehen worden. Er habe sein juristisches Können dafür eingesetzt, in den Landesgesetzen nicht immer erkennbare Freiheiten für die Universitätsentwicklung zu nutzen, betonte der Laudator, Altrektor Theodor Fliedner. Weiterhin engagierte sich Dietrich Eberhardt im Ruhestand für den Kinderschutzbund, dessen Vorstandsposten er von 2003 bis 2017 innehatte.

Anlässlich des Todes des langjährigen Kanzlers schrieb der amtierende Universitätspräsident, Professor Michael Weber: „Dietrich Eberhardt ist als Mensch und Kanzler aus der erfolgreichen Geschichte der Universität nicht wegzudenken. Sie ist ihm zu großem Dank verpflichtet und wird sein Andenken stets in Ehren halten.“

Text: Annika Bingmann

 

Dr. Dietrich Eberhardt
Dr. Dietrich Eberhardt (Foto: Archiv)