„Weil es keinen Grund dagegen gibt“, antwortet die 23-jährige Caro sehr bestimmt auf die Frage, warum sie sich typisieren lässt. Und so wie die Ulmer Psychologie-Studentin denken glücklicherweise viele andere: 244 Typisierungen und 254 Blutspenden zählten die Organisatoren der fünften Ulmer „Uni hilft“-Aktion am gestrigen Dienstag im Forum der Uni Ulm. Die Mühen des Orga-Teams aus Studierenden der Fachschaften Medizin und Molekulare Medizin und Doktoranden der Medizinischen und Naturwissenschaftlichen Fakultät wurden belohnt: Ganz entgegen des herrschenden Rückgangs in den letzten Jahren, war die Zahl der Neu-Typisierungen dieses Mal überraschenderweise fast genauso hoch wie 2014.
„Wir sind natürlich froh, dass bereits viele in der Spenderdatei sind, freuen uns aber besonders über die zahlreichen neuen potenziellen Lebensretter“, so die „Uni hilft“-Organisatoren. Bei den vergangenen Aktionen fanden sich so insgesamt bereits 12 Stammzellenspender für Leukämie-Kranke und Patienten mit anderen Störungen des blutbildenden Systems. Die lebensrettenden Stammzellen werden vom Spender mit Hilfe eines Filterverfahrens aus dem Blut gewonnen. Eine Operation zur Entnahme ist nicht mehr nötig. Neu war in diesem Jahr eine Station zur Blutplasmaspende. Viele nutzten die Chance, sich darüber zu informieren oder sogar direkt zu spenden.
Im Vorfeld der Blutspende- und Typisierungsaktion gab es ein umfangreiches Programm, um möglichst viele Menschen für diesen wichtigen Zweck zu mobilisieren. Zusammen mit der Deutschen Stammzellspenderdatei Süd (DSSD Süd) veranstalteten die engagierten „Uni-hilft“-Organisatoren an zwei Samstagen Info-Tage zur Stammzelltypisierung im dm-Drogeriemarkt in der Frauenstraße und im Ulmer „Ikea“ und stießen auf viel positive Resonanz. „Die Menschen waren sehr offen gegenüber dem Thema Stammzellspende“, berichtet Sascha Rode aus dem Organisationsteam und Mitarbeiter am Institut für Molekulare Virologie. „Wir konnten unser Anliegen persönlich vermitteln und Unsicherheiten direkt ausräumen.“
Mit Aktionen wie „Uni hilft“ machen die Organisatoren in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) gleichzeitig auf die Relevanz freiwilliger Blutspenden aufmerksam. Leider kommt es aufgrund mangelnder Spendenbereitschaft immer häufiger zu Engpässen. „Wer spenden darf, sollte es tun“, so die Veranstalter. Belohnt wurden die Blut- und potenziellen Stammzellspender bei „Uni hilft“ dieses Jahr mit einem Gutscheinheft und einem Kuchenbuffet.
Erlöse der "Uni hilft"-Events decken Typisierungskosten komplett
Bereits am Freitag, den 8. Mai, fand das mittlerweile fest zum „Uni hilft“-Programm gehörende Benefizkonzert im „Murphy´s Law“ mit etwa 250 Besuchern statt. Stolze 1050 Euro an Eintrittsgeldern und Spenden kamen zusammen.Auch die parallel zur Typisierungs- und Blutspendenaktion veranstaltete Tombola stieß auf sehr viel Anklang, so dass die Lose am frühen Nachmittag ausverkauft waren. Der Erlös von 650 Euro sowie 200 Euro an Geldspenden übertrafen alle Erwartungen. „Zusammen mit großzügigen Sponsorengeldern decken die Erlöse aus Benefizkonzert, Spenden und Tombola alle Kosten für die Typisierungen“, lautet die erfreuliche Bilanz der engagierten „Uni-hilft“-Veranstalter. Denn die Laboranalyse jeder entnommenen Blutprobe kostet 50 Euro. Geldzuwendungen sind deshalb genauso willkommen wie die Bereitschaft, Stammzellen zu spenden. „Alles in allem hätte es nicht besser laufen können: Die problemlose Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, die mittlerweile aufeinander eingespielt sind, der reibungslose Ablauf der Typisierungen und Blutspenden und natürlich die vielen neuen potenziellen Lebensretter“, zieht Sascha Rode das sehr positive Fazit der „Uni-hilft“-Jubiläumsaktion. Der besondere Dank der Organisatoren gilt auch dieses Mal neben allen Unterstützern, Spendern und Sponsoren besonders den rund 30 studentischen Ehrenamtlichen, den 20 Helfern vom Deutschen Roten Kreuz sowie den 15 Mitarbeitern der Deutschen Stammzellspenderdatei.
Wer an der diesjährigen Aktion „Uni hilft“ nicht teilnehmen konnte, kann sich im Institut für Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik Ulm (IKT) an der Helmholtzstraße typisieren lassen, Blut oder Plasma spenden.
Institut für Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik (IKT)
(DRK-Blutspendedienst/Uniklinik Ulm)
Helmholtzstraße 10, Oberer Eselsberg:
Blutspenden: Donnerstag jeweils von 08:00 – 12:00 Uhr und 14:00 – 19:00 Uhr
Plasmaspenden und Blutentnahme zur Stammzelltypisierung:
nach Terminvereinbarung unter Tel.: 0731- 150 537
Spenden an „Uni hilft“:
Begünstigter: ARGE KMSB g.e.V. Arbeitsgemeinschaft der Knochenmarkspende
IBAN: DE91 5007 0024 0723 6680 04
Kreditinstitut: Deutsche Bank Frankfurt
Verwendungszweck (wichtig, bitte so angeben): Uni hilft
Verantwortlich: Marieke Behnel