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German University in Cairo: Festakt zum 20. Jubiläum
Die deutsch-ägyptische Erfolgsgeschichte geht weiter

Universität Ulm

Die German University in Cairo (GUC) gilt als erfolgreichste deutsche transnationale Bildungseinrichtung. Jetzt feiert die GUC ein doppeltes Jubiläum: Vor 20 Jahren wurde die Universität nach baden-württembergischem Vorbild in Kairo gegründet. Außerdem jährt sich die Eröffnung des Berliner GUC-Campus zum 10. Mal. Bei einer Festveranstaltung mit den Patenuniversitäten Ulm, Stuttgart und Tübingen sowie mit weiteren hochrangigen Gratulanten wurde dieser Erfolg am Mittwoch, 7. September, in Berlin gefeiert.

20 Jahre German University in Cairo! In dieser Zeit hat sich die binationale Universität hervorragend entwickelt: Die GUC ist heute die größte deutsche transnationale Bildungseinrichtung weltweit. Mittlerweile sind mehr als 12 000 Studierende in über 100 Studiengängen eingeschrieben. Die Beziehung zu baden-württembergischen Partneruniversitäten wie Ulm, Stuttgart und Tübingen ist eng: Kooperationen reichen von gemeinsamen wissenschaftlichen Projekten über den Austausch von Studierenden und Nachwuchsforschenden bis hin zu gemeinsamen Online-Lehrveranstaltungen. Derzeit wird mit Unterstützung der Ulmer Universitätsmedizin eine Medizinische Fakultät in Kairo aufgebaut.

Diese 20-jährige Erfolgsgeschichte ist nun mit einem Festakt auf dem Berliner GUC-Campus gefeiert worden. „Mit der Gründung der German University in Cairo habe ich eine Vision umgesetzt: In Kairo sollte ein exzellentes Zentrum für Forschung und Lehre nach deutschem Modell entstehen. Glücklicherweise fanden sich Unterstützer für diese wagemutige Idee – allen voran die Universitäten Ulm und Stuttgart. Die deutsch-ägyptischen Partner haben sich mit Herz und Seele in den GUC-Aufbau eingebracht. Nach 20 Jahren ist es nun Zeit, stolz auf das Erreichte zu schauen und die Zukunft zu planen“, sagte Professor Ashraf Mansour anlässlich des Jubiläums. Der Gründer und Kuratoriums-Vorsitzende der GUC hatte als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) an der Universität Ulm promoviert und habilitiert. Mansour war es ein besonderes Anliegen, die in Ulm gelebte Einheit von Forschung und Lehre auf die Neugründung in Kairo zu übertragen.

Auch die Universität Ulm feiert mit und gratuliert

„Im Namen der gesamten Universität Ulm gratuliere ich ganz herzlich zum 20. Jubiläum. Durch vertrauensvolle Zusammenarbeit, Mut, Respekt und Risikobereitschaft ist es gelungen, die German University in Cairo zu etablieren: Eine Universität, die sich dem Humboldt'schen Bildungsideal verschrieben hat, die Freiheit von Forschung und Lehre propagiert. Die Universität Ulm will ihre Partnerschaft mit der GUC auch in Zukunft fortführen und in gemeinsamen Forschungsprojekten zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen – ganz im Sinne der Ulmer Leitidee ,Crossing borders – Grenzen überwinden‘“, betonte Professor Michael Weber, Präsident der Universität Ulm. Die deutschen Partneruniversitäten profitierten insbesondere von hervorragenden ägyptischen Studierenden und Nachwuchsforschenden in den MINT-Fächern, die in Baden-Württemberg eine Abschlussarbeit schreiben oder im Land promovieren.
Weitere Grußworte kamen von Professor Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart, von DAAD-Generalsekretär Dr. Kai Sicks und Vito Cecere (Auswärtiges Amt).

Wissenschaft als Vertrauens-Diplomatie

„20 Jahre German University in Cairo, 10 Jahre GUC-Campus Berlin und 70 Jahre deutsch-ägyptische Beziehungen: Eigentlich feiern wir heute drei Jubiläen. Inzwischen hat sich die GUC zum Motor der binationalen Partnerschaft entwickelt: Die transnationale Bildungseinrichtung trägt maßgeblich zur Sichtbarkeit des Forschungsstandorts Deutschlands in Ägypten und darüber hinaus bei. Dafür danke ich Professor Ashraf Mansour und allen, die diese Erfolgsgeschichte mitgeschrieben haben“, sagte Dr. Jens Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bei der Jubiläumsfeier. Zuvor hatte sich die ägyptische Ministerin für Planung und wirtschaftliche Entwicklung, Dr. Hala El-Said, mit einer Online-Botschaft an die Festgesellschaft gewandt. Weitere Hauptredner waren der ägyptische Botschafter in Deutschland, Khaled Galal Abdelhamid, und Uwe Brockhausen, Bürgermeister von Berlin-Reinickendorf. In diesem Bezirk hat die GUC vor 10 Jahren ihren Berliner Campus eröffnet: Mehr als 7000 ägyptische Studierende haben hier bereits einen Auslandsaufenthalt verbracht.

Verschiedene Ehrungen und eine Panel-Diskussion („Wissenschaft als Vertrauens-Diplomatie“) rundeten das Festprogramm ab. Unter den Podiumsgästen waren der Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung, Dr. Enno Aufderheide, der deutsche Botschafter in Ägypten, Frank Hartmann, Vertreter des Auswärtigen Amts, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Präsidenten der Universitäten Ulm sowie Stuttgart. Die Diskutanten waren sich schnell einig: Die enge Partnerschaft mit der GUC soll auch in Zukunft auf Augenhöhe fortgeführt und ausgebaut werden. Interdisziplinäre Forschung und die Digitalisierung bieten neue Chancen.

Bereits im Oktober wird das nächste deutsch-ägyptische Jubiläum gefeiert: Vor 70 Jahren wurden die bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Ländern aufgenommen.

 

Über die German University in Cairo

Die German University in Cairo ist 2002 auf Initiative des Physik-Professors Ashraf Mansour gegründet worden. Heute studieren mehr als 12600 junge Menschen an 8 Fakultäten – von Ingenieurwissenschaften über technisch orientiertes Management bis zur Pharmazie. Somit sind 40 Prozent aller Lernenden an einer deutschen transnationalen Bildungseinrichtung im Ausland an der GUC eingeschrieben.

Die Auswahl der Studieninteressierten ist hochselektiv; dafür erhalten bis zu 85 Prozent der Immatrikulierten ein GUC-Stipendium. Bislang haben über 22 600 Absolventen ihr Studium erfolgreich abgeschlossen – fast die Hälfte davon sind Frauen. Die Anbindung an die Wirtschaft garantiert der Industriepark auf dem GUC-Campus in Kairo, wo sich deutsche Unternehmen wie Trumpf, Zeiss oder FESTO niedergelassen haben.
Die Unterrichtssprache an der GUC ist Englisch. Um den Austausch zu erleichtern, belegen Studierende jedoch verpflichtende Deutschkurse. Über 12 300 ägyptische Studentinnen und Studenten konnten in 20 Jahren Deutschland besuchen – fast 4000 haben sogar ihre Bachelorarbeit bei deutschen Partnern geschrieben. Neben dem GUC-Campus in Berlin gibt es seit 2007 das GUC-Büro in Ulm und DAAD-Projektkoordinatoren in Ulm, Tübingen sowie Stuttgart. Dazu kommt ein GUC-Gästehaus in Ulm. Die Gründung der German University in Cairo wurde insbesondere unterstützt von BMBF, vom baden-württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK), von den Universitäten Ulm und Stuttgart sowie vom ägyptischen Bildungsministerium. Außerdem waren die deutsche Botschaft in Kairo sowie die Deutsch-Arabische Industrie- und Handelskammer beteiligt.

 

Text und Medienkontakt: Annika Bingmann
 

Bei der Feier zum 20. GUC-Jubiläum und zum 10-jährigen Bestehen des Berliner Campus wurden Wegbegleiterinnen und -begleiter der German University in Cairo geehrt (Foto: Christian Linck, christianlinck.com)
Prof. Ashraf Mansour (1. Reihe, 2.v.l.) hat vor 20 Jahren die GUC gegründet. Unter den Gratulanten bei der Jubiläumsfeier waren unter anderen Dr. Jens Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), und der Ulmer Universitätspräsident Prof. Michael Weber (1. Reihe, 3. und 4. v.l.) (Foto: Christian Linck)
Ehemalige und aktuelle Unterstützer der GUC (v.l.): Prof. Karl Joachim Ebeling, Altpräsident der Universität Ulm, Prof. Dieter Fritsch (Altrektor Universität Stuttgart), Prof. Michael Weber, Präsident der Universität Ulm, GUC-Gründer Prof. Ashraf Mansour und Prof. Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart (Foto: Uni Ulm)