Internet und Smartphone: Gibt es ein Zuviel? Online-Expertenrunde diskutiert am Tag der digitalen Gesundheit

Universität Ulm

Wann spricht man bei der Nutzung von digitalen Medien von Sucht? Wie erkennt und behandelt man problematisches Online-Verhalten? Und was versteht man eigentlich unter Begriffen wie FoMO oder Sofalizing? Am Tag der digitalen Gesundheit informieren Expertinnen und Experten über den aktuellen Stand der Forschung und Behandlung von Internetnutzungsstörungen. Die Teilnahme an der digitalen Veranstaltung am Freitag, 20. Januar, die im Rahmen des SCAVIS-Projekts der Universitäten Ulm und Lübeck organisiert wird, ist kostenlos.

Digitale Anwendungen bestimmen unser Leben. Sie bieten Zugang zu Wissen, ermöglichen soziale Interaktionen und machen den Alltag oft einfacher. Allerdings kann die exzessive Nutzung von Gaming, Social Media und Co. auch problematisch werden und in süchtigem Verhalten münden. Etwa zwei bis fünf Prozent der Bevölkerung in Deutschland würden mit einer Internetnutzungsstörung kämpfen, schätzen Fachleute.

Am Tag der digitalen Gesundheit widmet sich eine Expertinnen- und Expertenrunde der Frage: Internet und Smartphone - Gibt es ein Zuviel? Eingeladen zum digitalen Austausch sind unter anderem der Wissenschaftsjournalist Dr. Ranga Yogeshwar, der über die digitale Gesellschaft und ihre Folgen spricht. Die Rolle der Eltern bei der Internetnutzung von Kindern und Jugendlichen beleuchtet Dr. Isabel Brandhorst, Expertin für Elternarbeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Uniklinikums Tübingen.

Zu Wort kommen neben Expertinnen und Experten aus der Psychologie auch Betroffene. Ein wirksames Werkzeug zur Vorbeugung stellen die Verantwortlichen der SCAVIS-Studie vor: Professor Hans-Jürgen Rumpf (Uni Lübeck) und Professor Christian Montag (Uni Ulm) haben die smart@net-App entwickelt. Mithilfe der Anwendung können die Teilnehmenden ihr Internetverhalten analysieren lassen und erhalten Präventionsangebote oder im Bedarfsfall individualisierte Hilfe, die von telefonischen Kurzberatungen bis hin zur Online-Therapie mit Psychotherapeutinnen und -therapeuten reicht.

Terminüberblick
Tag der digitalen Gesundheit
Internet und Smartphone: Gibt es ein Zuviel?

Freitag, 20. Januar
10:00 bis 11:30 Uhr
Zum Live-Stream: https://www.tag-der-digitalen-gesundheit.de/

 

In Leben gerufen wurde der Tag der digitalen Gesundheit von den SCAVIS-Arbeitsgruppen der Universitäten Ulm und Lübeck sowie der CONVEMA Versorgungsmanagement GmbH und dem Dachverband der Betriebskrankenkassen. Die digitale Informationsveranstaltung findet im Rahmen des SCAVIS-Projekts statt, das vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschuss des Gesundheitswesens in Deutschland gefördert wird.
SCAVIS steht für "Stepped Care Ansatz zur Versorgung Internetbezogener Störungen" und dient der Förderung einer gesunden und verantwortungsvollen Nutzung des Internets. Mithilfe der gleichnamigen Studie ermitteln die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Wirksamkeit eines E-Health-basierten, gestuften Versorgungsansatzes zur Prävention und Behandlung von problematischer Internet- und Smartphone-Nutzung.
 

Text und Medienkontakt: Daniela Stang