Start des EU-Projekts »SUNGATE«
Neuartige Technologieplattform für kohlenstoffneutrale Produktion von solaren Brennstoffen

Universität Ulm

Vor kurzem ist das EU-Projekt »SUNGATE« unter der Federführung des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie in Zusammenarbeit mit 11 Partnern aus Industrie und Forschung gestartet. Ziel des Projekts ist es, auf Basis der künstlichen Photosynthese eine neuartige, nachhaltige und kosteneffiziente Biohybrid-Technologie zu entwickeln, mit der eine hocheffiziente und skalierbare Produktion von Solarkraftstoffen ermöglicht wird. Beteiligt sind auch Forschende der Universität Ulm.

Im Angesicht der Energiewende stellen Solarkraftstoffe eine nachhaltige Lösung für eine umweltschonenden Energieversorgung dar – ob in der Mobilität, Privathaushalten oder in Industriebranchen mit hohem CO2-Ausstoß. Ein vielversprechender Ansatz zur Herstellung von Solarkraftstoffen ist die künstliche Photosynthese; jedoch sind die derzeitigen Systeme ineffizient und aufgrund der hohen Kosten für den Einsatz in der Industrie ungeeignet. Das EU-Projekt SUNGATE will diesen Einschränkungen entgegenwirken und kombiniert dazu die Grundlagen der künstlichen Photosynthese mit der Photoelektrokatalyse sowie der Flowmikroreaktortechnik und Biotechnologie. Das übergeordnete Ziel von SUNGATE ist es, eine Technologie bereitzustellen, die eine kosteneffiziente globale Energieversorgung gewährleisten kann und bis zum Jahr 2050 zur Klimaneutralität beizutragen.

Seitens der Universität Ulm beteiligt sich Professor Radim Beránek (Institut für Elektrochemie) mit seiner Arbeitsgruppe an dem Projekt. Das Forscherteam um Professor Beránek will in Zusammenarbeit mit anderen Projektpartnern die für den Produktionsprozess benötigten Photoanoden für die Wasseroxidation entwickeln.

Solare Krafstoffe ohne giftige und kritische Rohstoffe

Die einzigartige modulare und skalierbare SUNGATE-Technologie ermöglicht eine flexible, defossilisierte Produktion von Solarkraftstoffen für ein breites Anwendungsspektrum. Dadurch soll der Weg für ein einzigartiges, modulares Technologiesystem geebnet werden, das im Gegensatz zu etablierten photoelektrochemischen Systemen keine giftigen oder kritischen Rohstoffe verwendet. SUNGATE nutzt Sonnenlicht als einzige Energiequelle, während Wasser und CO2 als unerschöpfliche Rohstoffe dienen, die dann in Solarkraftstoffe wie Methanol oder Formiat umgewandelt werden.

Das interdisziplinäre Projektkonsortium besteht aus 12 Industrie- und Forschungspartnern aus sechs EU-Ländern und der Türkei. Mit einem Gesamtbudget von rund 4,9 Millionen Euro wird das Projekt SUNGATE von dem Horizon Europe Programm der EU bis zum 30. September 2027 gefördert.

Projektkoordinator
•    Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME, Deutschland  

Projektpartner
•    Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM, Deutschland
•    Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC, Deutschland
•    Universität Warschau, Polen
•    Institute of Chemical Research of Catalonia, Spanien
•    Universität Stuttgart Stuttgart, Deutschland
•    Universität Ulm, Deutschland
•    Universität Ghent, Belgien
•    Tarsus Universität, Türkei
•    2.-0 LCA consultants, Dänemark
•    Danish Board of Technology, Dänemark
•    Chemtrix BV, Niederlande

Weitere Informationen zum Projekt der Uni Ulm:
Prof. Dr. Radim Beránek, Tel.: 0731 / 50 25402, E-Mail: radim.beranek(at)uni-ulm.de

Weitere Informationen zum Gesamtprojekt:
Sascha Falkner, Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie IME
Telefon +49 241 6085-35138, E-Mail: sascha.falkner(at)ime.fraunhofer.de

Text und Medienkontakt: Sascha Falkner

 

Graphical abstract zum EU-Projekte SUNGATE
Graphical abstract zum EU-Projekte SUNGATE (Quelle: Fraunhofer IME)
Prof. Radim Beránek
Prof. Radim Beránek vom Institut für Elektrochemie schaut in die Zukunft der solaren Brennstoffe (Foto: privat)