„Nachhaltige Universität Ulm“
Pflanzaktion mit Vorträgen zu Klimawandel, Biodiversität und Bienensterben

Universität Ulm

Am Mittwoch, 12. Oktober, findet an der Universität Ulm eine Pflanzaktion statt. Organisiert wird die Aktion gemeinsam von der Uni und dem Landesbetrieb für Vermögen und Bau Baden-Württemberg (VBBW). Gepflanzt werden bienenfreundliche Stauden im Innenhof des Lehrgebäudes O29. Zuvor informieren zwei Biologie-Vorträge über den Einfluss des Klimawandels auf die Artenvielfalt und über das Artensterben bei Bienen.

„Die Universität Ulm adressiert mit ihrer Forschung die globalen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft. Dazu gehören Klimawandel, Energiekrise und der Verlust an Biodiversität. Aber wir können auch im Kleinen, mit Aktionen vor Ort wie dieser, einen Beitrag dazu leisten, unsere Universität nachhaltiger zu machen und das Bewusstsein für Nachhaltigkeitsthemen bei Studierenden und Forschenden weiter zu schärfen“, erklärt Professor Michael Kühl. Der Leiter des Instituts für Biochemie und Molekularbiologiegehört als Vizepräsident für Kooperationen dem Präsidium der Universität Ulm an. „Mit der Pflanzaktion soll die Schotterfläche im Innenhof des Lehrgebäudes von O29 bienenfreundlich bepflanzt und verschönert werden“ erläutert PD Dr. Susanne Kühl, die diese Initiative als Nachfolgeaktion der Baumpflanzaktion von 2019 angestoßen hat. „Dafür wurden Stauden beschafft, die gut mit hohen Temperaturen und saisonaler Trockenheit zurechtkommen. Außerdem gedeihen sie auch an beschatteten Standorten und sind bienenfreundlich“, sagt Gabriele Egle von der VBBW, Amt Ulm, die an dem Projekt beteiligt war. Insgesamt haben die Organisatoren rund 100 Staudenpflanzen organisiert. Auf der Pflanzliste stehen zum Beispiel verschiedene Asternarten und Gräser, Teppich-Thymian und Wiesensalbei sowie Küchenschelle und Karthäuser-Nelke. Die Pflanzaktion startet um 11:45 Uhr am O29, die Veranstaltenden planen mit rund 25 bis 30 Helferinnen und Helfer. Einige Plätze sind noch frei. Wer sich beteiligen möchte, sollte sich hier bitte anmelden nachhaltigkeit@uni-ulm.de.

Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf die Biodiversität? Wie können wir das Bienensterben aufhalten?

Begleitet wird das Projekt von zwei öffentlichen Vorträgen im Hörsaal 4/5 der Uni Ost (Beginn ist 10:00 Uhr). Der Besuch der Vorträge ist ohne Anmeldung möglich, und der Eintritt ist frei. Nach der Begrüßung durch Vizepräsident Professor Michael Kühl geht es um den Einfluss des Klimawandels auf die Artenvielfalt. Sprecher ist Professor Steven Jansen vom Institut für Systematische Botanik und Ökologie. „Artenvielfalt, Klimawandel und Landnutzungsänderungen sind eng miteinander verknüpft. Sie sind entscheidend für die Resilienz von Ökosystemen. Und diese wirkt sich wiederum auf Ökosystemleistungen aus, auf die wir angewiesen sind“, so der Ulmer Botaniker und Trockenstress-Experte.

Um 11 Uhr informiert Professor Manfred Ayasse vom Institut für Evolutionsökologie und Naturschutzgenomik über die Bedrohung und den Schutz von Wildbienen. „Der Artenrückgang bei den Wildbienen in Deutschland ist schon jetzt dramatisch. Laut Roter Liste ist bereits über die Hälfte aller Arten gefährdet und über zehn Prozent sind vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben“, sagt Ayasse. In seinem Vortrag legt der Biologe dar, welche Faktoren für das weltweite Bienensterben verantwortlich sind und wie der Mensch die Bienen unterstützen kann.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Michael Kühl, Vizepräsident für Kooperationen der Universität Ulm, Email: michael.kuehl(at)uni-ulm.de

Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann

 

Schotterfläche im Innenhof von O29
Diese Schotterfläche im Innenhof von O29 soll bei der Pflanzaktion mit bienenfreundlichen Stauden verschönert und ökologisch aufgewertet werden (Foto: Dr. Susanne Kühl / Uni Ulm)
Wildbienen
Wildbienen beim Nektar sammeln (Foto: Elvira Eberhard / Uni Ulm)
Prof. Michael Kühl
Prof. Michael Kühl, Vizepräsident für Kooperation an der Universität Ulm (Foto: Elvira Eberhardt / Uni Ulm)