Die spezifische Leitfähigkeit ist von der Konzentration des
Elektrolyten abhängig,
die molare Leitfähigkeit ist über die elektrischen Beweglichkeiten
und
ebenfalls konzentrationsabhängig. Wenn diese Abhängigkeiten tatsächlich aufgrund der
Coulomb'schen Wechselwirkungen
der Ionen zustande kommen, so sollten sie bei sehr
starker Verdünnung (
)
keine Rolle mehr spielen. Durch
Extrapolation der Geraden in folgender Abbildung auf
erhält man molare
Leitfähigkeiten, die Stoffkonstanten sein sollten.
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Abbildung 16:
Molare Grenzleitfähigkeit nach dem Kohlrauschen Quadratwurzelgesetz bei 298 K (25°C). |
Wie in dieser Abbildung leicht zu erkennen ist, lässt sich die Extrapolation für
starke Elektrolyte leicht durchführen. Für schwache Elektrolyte dagegen werden nur
ungenaue Werte erhalten, weil bei starken Verdünnungen
stark konzentrationsanhängig ist.
Ob die nach der Extrapolation erhaltenen Werte als Stoffkonstanten gewertet werden
können, lässt nachprüfen:
Kohlrausch untersuchte Salzpaare mit einem gemeinsamen Ion auf ihre Leitfähigkeit und
rr machte die Beobachtung, dass hier die Differenz von
0
fast gleich groß ist:
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Nur bei unendlicher Verdünnung sind die elektrischen Beweglichkeiten der Ionen Stoffkonstanten und es gilt für die molare Grenzleitfähigkeit das Gesetz der unabhängigen Ionenwanderung!