Die elektrolytische Leitfähigkeit
Die elektrische Leitfähigkeit von Elektrolyt-Lösungen liefert den Beweis dafür,
dass sich Ionenkristalle in Wasser unter Bildung von elektrisch geladenen Teilchen,
den Ionen, lösen. Würden neutrale Moleküle entstehen, gäbe es keine elektrolytische
Leitfähigkeit. Die entstandenen Ionen wandern innerhalb eines
elektrischen Feldes und
ermöglichen so den Stromtransport. Das elektrische Feld wird mittels zwei
Elektroden,
die in die Lösung tauchen erzeugt. Die negativ geladene Kathode zieht die
positiven Ionen an, die deshalb Kationen genannt werden. Umgekehrt verhält es
sich mit den negativen Ionen, die zur Anode wandern und darum als Anionen
bezeichnet werden.
Der Strom in einem Leiter
Zum besseren Verständnis erfolgt eine Beschränkung auf einen binären Elektrolyten der
Sorte
. Das heißt, der
Elektrolyt besteht nur aus zwei Ionensorten, die pro Formeleinheit in
Kationen mit der Ladung
und
Anionen der Ladung
dissoziieren.
Die Konzentration des Elektrolyten beträgt
.
Sie gibt die Anzahl n der Teilchen
in einem Volumen V an.
Innerhalb des Leiters bewegen sich die Ionen mit einer bestimmten
Geschwindigkeit
v. Durch eine Fläche
A können in einem bestimmten Zeitintervall
t nur diejenigen
Ionen hindurchdringen, die nicht weiter als
v·
t von der Fläche
A entfernt sind.
Der Strom I, der in einer bestimmten Zeit
t
durch eine Fläche A
hindurchtreten kann, setzt sich aus der Summe der positiven und negativen Ladungen zusammen, die
t
bzw.
t
von A entfernt sind:
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Abbildung 13:
Schematische Darstellung der pro Zeiteinheit durch eine Fläche hindurchtretenden Ionen. |
Die Anzahl n der Kationen bzw. Anionen in
obigen Zylinderteil, die in der Zeit
t durch den Querschnitt
A wandern können, errechnet sich
wie folgt:
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= stöchiometrischer Koeffizient des Kations/Anions |
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c NA |
= Konzentration in Mol/Liter = Avogadro-Konstante |
Die Gesamtladung
Q+
bzw.
Q-
berechnet sich aus der Ionenladung
· e0 und
der Zahl n der Ionen, die Durch die Fläche
A hindurchtreten:
Setzt man in einem weiteren Schritt für
NA · e0
die Faraday-Konstante F ein,
erhält man:
Somit ist
Q:
Setzt man nun diese Gleichung in
ein, erhält man für I:
Die Geschwindigkeit v kann durch die elektrischen Beweglichkeiten
u+ der Kationen und
u- der Anionen ersetzt
werden und man erhält:
Nun kann noch die elektrische Feldstärke
E durch
ersetzt werden:
Widerstand eines Leiters
Jeder elektrische Leiter besitzt einen Widerstand
R, der sich wie folgt zusammensetzt:
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l A
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= Länge des Leiters in Meter
=Querschnitt des Leiters in Meter
= spezifischer Widerstand in Ohm/Meter |
nach dem Ohm'schen Gesetz gilt:
Der Term
ist demnach: