Elektrolyt-Lösungen
Bildet eine Verbindung durch Dissoziation in Lösung Ionen aus, spricht man von einem
Elektrolyt. Die entstandene Elektrolyt-Lösung leitet den elektrischen Strom.
Elektrolyte lassen sich aufgrund ihres Dissoziationsgrades in starke und schwache
Elektrolyte einteilen.
Starke Elektrolyte
Starke Elektrolyte liegen in wässriger Lösung nahezu vollständig in dissoziierter Form vor.
Zum Beispiel liegt Chlorwasserstoff (HCl) in gelöster Form als
H+ und
Cl- -Ionen vor.
Schwache Elektrolyte
Schwache Elektrolyte leiten im Vergleich zu starken Elektrolyten den Strom bei
vergleichbarer Stoffmengenkonzentration schlechter. Werden polare Moleküle nur
teilweise in Ionen gespalten, spricht man von einer teilweisen Dissoziation, in
einer Lösung liegen neben den dissoziierten Ionen auch noch undissoziierte
Moleküle der Substanz vor. Wenn sich in der Lösung ein Dissoziationsgleichgewicht
eingestellt hat, ist die Geschwindigkeit der Dissoziation
kD
gleich der der Rekombination
kR.
Für eine Säure HA,
die in Wasser zu
H3O+
und
A-
dissoziiert, kann man für die Dissoziationsgeschwingigkeit angeben:
und für die Rekombination:
Die Gesamtgeschwindigkeit RG ergibt sich aus
der Geschwindigkeit der Dissoziation und der Geschwindigkeit der Rekombination. Im
Gleichgewicht ist die Gesamtgeschwindigkeit gleich null:
oder
Die Eigendissoziation des Wassers kann als konstant angesehen werden und wird in
K mit einbezogen. Man erhält dann die
Gleichgewichtskonstante Kc,
die sich auch aus dem Massenwirkungsgesetz formulieren lässt:
Der Dissoziationsgrad
gibt den
Anteil der dissoziierten Moleküle an:
Bei einer Ausgangskonzentration c ist somit
die Konzentration dissoziierter Anionen
. Für einen
einwertigen Elektrolyten wie die Säure HA, ist
dann die Konzentration der Kationen ebenfalls
. Die
Konzentration an undissoziierter Säure ist die Ausgangskonzentration
c abzüglich der Konzentration dissoziierter
Moleküle, man erhält also
.
Diese Werte lassen sich in das Dissoziationsgleichgewicht einsetzen und man erhält:
Ausmultipliziert lässt sich daraus das Ostwald'sche Verdünnungsgesetz
formulieren:
Für schwache Elektrolyte ist
und man kann das Ostwald'sche Verdünnungsgesetz durch folgende Näherungsgleichung
ausdrücken:
Man erkennt aus dieser Gleichung, das der Dissoziationsgrad
eines schwachen
Elektrolyten mit steigender Verdünnung zunimmt.