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Wissenschaftsforum Chemie 2007 in Ulm

Ulm University

Schavan und Frankenberg eröffnen Mammut-Kongress

Mit einer öffentlichen Veranstaltung im Neu-Ulmer Edwin-Scharff-Haus beginnt am Sonntag, 16. September, das Wissenschaftsforum Chemie 2007 (17 bis 20 Uhr). Zu dem Mammut-Kongress, dessen wissenschaftliches Programm von Montag bis Mittwoch an der Universität Ulm vorgesehen ist, erwartet die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) als Veranstalter rund 2000 Teilnehmer. Den Stellenwert des Treffens unterstreicht denn auch die Präsenz der Politik zum Auftakt am Sonntag: Zur Eröffnung sprechen werden die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Annette Schavan, und Baden-Württembergs Wissenschaftsminister Professor Peter Frankenberg. Die Gäste begrüßen werden ferner Neu-Ulms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg und der Präsident der Universität Ulm, Professor Karl Joachim Ebeling.
Das Schwerpunktthema des Kongresses – Energie, Materialien, Synthese – aufgreifen wird in seinem mit Spannung erwarteten Festvortrag sicher auch der weltweit renommierte und vielfach ausgezeichnete Harvard-Professor George Whitesides: „Überdenken, was die Chemie bewirken kann“, hat er als Titel angekündigt. „Ich halte ihn für einen der brilliantesten Denker in der Chemie“, sagt GDCh-Präsident Professor Dieter Jahn über den Redner. Zudem verstehe es der Gast aus Cambridge/USA, der Allgemeinheit zu vermitteln, „wie wichtig und nützlich viele der Entdeckungen aus den Chemielabors sind“.
Nicht zuletzt für die Energiefrage. „Von der Verbrennung von Öl über die Batterie bis zur Solarzelle stehen chemische Vorgänge und neue Materialien im Zentrum“, hatte Whitesides kürzlich in einem Interview betont. Dabei gehe es aber längst nicht mehr nur um die Energieerzeugung. Vielmehr führe die Klima- und Rohstoffproblematik inzwischen zu „existentiellen Fragen für das Leben auf der Erde“. Sie sind Whitesides zufolge mit einem Mix aus bisher bekannten Technologien nicht zu lösen. „Wir müssen neue Ideen entwickeln und zwar nicht nur in der Ingenieurtechnik“, forderte der Wissenschaftler, der seinen Zuhörern mit Sicherheit viel Nachdenkliches für die ab Montag folgenden Diskussionen auf den Weg geben wird.
Diesen sehen auch die Gastgeber mit großem Interesse entgegen. „Die Schwerpunktthematik des Wissenschaftsforums trifft exakt das Spektrum der Ulmer Chemie“, freut sich Professor Jürgen Behm, Direktor des Instituts für Oberflächenchemie und Katalyse der Universität Ulm und Vorsitzender des örtlichen Organisationskomitees.
Eine weitere öffentliche Veranstaltung folgt übrigens am Montag im Ulmer Kornhaus: „Energie – Innovationen und Visionen“. Nach der Verleihung des mit 50 000 Euro dotierten Karl-Ziegler-Preises an Professor Martin Jansen (Stuttgart) spricht der Preisträger über neue Werkstoffe zur effizienteren Nutzung thermischer Energie (19 Uhr). Um 20 Uhr folgt dann eine Podiumsdiskussion mit Experten aus Politik und Wissenschaft zur Frage: „Gelingt eine chemische Energierevolution?“