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Weltoffene Hochschulen gegen Fremdenfeindlichkeit
Die Universität Ulm ist international und weltoffen

Ulm University

Statement des Universitätspräsidenten Professor Michael Weber zur bundesweiten HRK-Aktion Opens external link in new window„Weltoffene Hochschulen gegen Fremdenfeindlichkeit“

Als weltoffene Hochschule stellen wir uns entschieden gegen jede Form von Hass und Gewalt. Und auch die feigen und verabscheuungswürdigen Terroranschläge werden uns nicht dazu verleiten, uns vom Leitbild einer offenen, demokratischen und friedfertigen Gesellschaft abzuwenden. Wir verurteilen jede Form von Radikalismus und Extremismus. An unserer Universität darf kein Platz sein für Intoleranz, Antisemitismus und Rassismus. Fremdenfeindliche Hetze werden wir genauso wenig hinnehmen wie jede andere Form menschenverachtender Ideologien oder Taten.  

Die Universität Ulm ist eine internationale Universität. Gut zehn Prozent der Studierenden kommen aus dem Ausland, viele davon auch aus Nicht-EU-Staaten. Unter den Doktoranden sind sogar mehr als ein Fünftel Ausländer. Auch zahlreiche Professorinnen und Professoren sowie andere Lehrende der Universität Ulm haben einen ausländischen Pass. An der Uni leben, lernen und forschen Studierende und Wissenschaftler unterschiedlichster Nationalitäten friedlich nebeneinander und miteinander. Orientierungsprogramme und Vorbereitungskurse helfen unseren internationalen Studierenden und jungen Nachwuchswissenschaftlern dabei, in dieser – für sie fremden – Umgebung besser zurecht zu kommen. Internationalität ist keine Last für uns, sondern ein „Must“. Die Universität braucht diese Menschen. Sie sind nicht nur eine kulturelle Bereicherung, sondern helfen uns mit ihrer Schaffenskraft und ihrem Ideenreichtum dabei, innovativ und leistungsstark zu sein. Die internationale Vielfalt bereichert unsere Universität ungemein und ist für unsere Weiterentwicklung unverzichtbar.

Die „Universität“ als Begriff ist abgeleitet aus dem Lateinischen und geht zurück auf die universitas magistrorum et scholarium, also die „Gemeinschaft der Lehrenden und Lernenden“. Der Begriff steht dabei auch für etwas Weltumfassendes, Universales, das – im Geiste des Humanismus und der Aufklärung – mit nationalistischem, rassistischem und extremistischem Gedankengut von der Idee her unvereinbar ist. Fundament unseres Zusammenlebens ist die im Grundgesetz verankerte freiheitlich demokratische Grundordnung sowie das hier gültige Recht und Gesetz. Und jeder, der gewillt ist, dies zu respektieren, soll uns auf dem Campus, in den Hörsälen und Laboren willkommen sein.


Angaben zur Statistik

Im Wintersemester sind an der Universität Ulm über 10 600 Studierende eingeschrieben. Den größten Anteil machen die Deutschen aus mit etwas über 87 %. 193 Studentinnen und Studenten (knapp 2 %) sind EU-Bürger und 850 kommen aus so genannten Drittstaaten (8 %). Zu den sogenannten Bildungsinländern, die in Deutschland ihre Hochschulreife erworben haben, aber keinen deutschen Pass besitzen, zählen 310 junge Männer und Frauen (2,9 %). Zu den häufigsten Herkunftsländern zählen die Volksrepublik China (176), die Türkei (135), Indien (88), Israel (64), Iran (58), Russland (57) und Italien (56). Aber auch aus Pakistan, Österreich, die Ukraine und Ägypten kommen zahlreiche Studierende der Universität Ulm. Unter den Promotionsstudentinnen und -studenten ist der Ausländer-Anteil noch weitaus höher. Dieser beträgt über 22 %. Das heißt mehr als jeder fünfte Doktorand hat keinen deutschen Pass. International ist auch ein beachtlicher Teil der Professorenschaft. Gut 13 % der Hochschullehrer kommen aus dem Ausland.

Strategische Partnerschaften

Im Rahmen des DAAD-Programms „Strategische Partnerschaften“ unterhält die Universität Ulm feste Beziehungen zu fünf Universitäten in China, Russland und Ägypten. „Strategische Partner“ im Sinne des Programms sind in China die Southeast University (SEU) in Nanjing und die Shandong University in Jinan. Partner in Ägypten ist die größte Universität des Landes, die Cairo University. In Russland hat die Uni Ulm zwei Partnerunis, neben der Lomonossov Moscow State University seit Kurzem auch die Siberian State Aerospace University in Krasnojarsk.

Englischsprachige Studiengänge

Mit einem Dutzend englischsprachiger Studiengänge – darunter Masterstudiengänge wie Communications Technology, Cognitive Systems, Energy Science and Technology sowie Molecular Medicine – wirbt die Universität ganz gezielt um Studierende aus dem Ausland.

Opens external link in new windowMedienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann


Hintergrund zur HRK/LRK-Aktion:

Klares Bekenntnis gegen Fremdenhass: Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat Mitte November 2015 die bundesweite Aktion Opens external link in new window„Weltoffene Hochschulen – gegen Fremdenfeindlichkeit“ ins Leben gerufen. Mehr als 250 deutsche Hochschulen haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam ein Zeichen für Solidarität zu setzen und zu verdeutlichen, dass Ausländerfeindlichkeit und Gewalt keinen Platz in Deutschland und Europa haben. Die Landesrektorenkonferenz (LRK) als gemeinsame Interessenvertretung der baden-württembergischen Universitäten beteiligt sich ebenfalls an dieser wichtigen Aktion. In einer Zeit, in der Politik und Gesellschaft vor der enormen Herausforderung stehen, demokratische Werte aufrechtzuerhalten, komme den Hochschulen als weltoffenen Zentren für  Austausch und Wissensproduktion eine besondere Rolle zu, sagt der Vorsitzende der baden-württembergischen Rektorenkonferenz, der Freiburger Rektor Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer: „An einer Universität kommen so viele Nationen wie sonst an keinem Ort im Bildungswesen zusammen, um gemeinsam an den großen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft zu arbeiten. Auf diese Internationalität können und werden wir nicht verzichten.“

Quelle: Opens external link in new windowPressemitteilung der Landesrektorenkonferenz (LRK) vom 11. November