News

Universitäts-Medaillen für prägende Persönlichkeiten:
ZAWiW-Gründerin und ehemaliger MUZ-Sprecher werden geehrt

Ulm University

Mit Medaillen der Universität Ulm werden am 28. September zwei besondere Uni-Charaktere geehrt. Professor Lothar Kinzl, von 1990 bis 2007 Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, wird nicht nur für sein Geschick am Operationstisch ausgezeichnet: Der 71-Jährige hat sich viele Jahre lang für das Musische Zentrum und somit die künstlerischen Aktivitäten der Universität Ulm engagiert – von 2007 bis 2015 als Sprecher. Lothar Kinzl, der in der Malerei Entspannung findet und gerade seine Werke auf der Blumeninsel Mainau ausgestellt hat, hat Veranstaltungen wie den Skulpturensommer im Botanischen Garten, zahlreiche Musische Tage im Stadthaus und das 20. Jubiläum des Kunstpfads mitgeprägt. Zum Jubiläum initiierte er die Benennung des Baitsch-Burri-Platzes und nahm mit seinem eigenen Porsche-Trecker am Fluxus-Konzert für Bohrhammer, Traktoren, Fahrräder und brechende Steine teil. Dabei war es stets sein Bestreben, das Musische Zentrum und den Kunstpfad für die Studierenden zu erhalten – in Zeiten knapper Kassen keine leichte Aufgabe.

Professor Kinzl gilt nach wie vor als begnadeter Operateur, der sich selbst ein Helfersyndrom unterstellt. Seine Patienten waren ihm stets wichtig – in Ulm und in den Krisenländern der Welt. Bei ehrenamtlichen Einsätzen im Jemen und anderswo operierte er auch noch als Emeritus zahlreiche Kinder. Für besonders schwere Fälle hielten er und sein Nachfolger stets ein Bett in der Unfallchirurgie bereit. „Lothar Kinzl lebt als aktiver Virtuose mit Pinsel und Skalpell sowohl die musische als auch die chirurgische Kunst in hervorragender Weise. Er war dazu prädestiniert, das Musische Zentrum zu leiten und hat Einzigartiges dafür geleistet. Als international ausgewiesener Chirurg hat er sich zudem durch seine selbstlosen humanitären chirurgischen Einsätze in Krisengebieten besondere Meriten erworben“, resümiert der Ulmer Universitätspräsident Professor Karl Joachim Ebeling. Bei der Medaillenverleihung geben Professor Ulrich Stadtmüller, Vizepräsident für Lehre und Internationales, sowie ein „Zeitzeuge“ einen Überblick über das Wirken des Chirurgen.

Carmen Stadelhofer, Pionierin der Seniorenbildung

Ausgezeichnet mit der Universitätsmedaille wird auch Carmen Stadelhofer (Jahrgang 1947). Die langjährige Geschäftsführerin des Zentrums für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) wird für ihr großes Engagement um die innovative Erwachsenenbildung geehrt. Stadelhofer hat nach ihrem Lehramtsstudium der Germanistik, Romanistik und Pädagogik das Seminar für Pädagogik an der Universität Ulm mit aufgebaut. Das 1993 daraus hervorgegangene ZAWiW hat sie nicht nur bis zu ihrem Ruhestand im Jahr 2013 mit großem Einsatz geführt, sondern mit innovativen pädagogischen Ansätzen zum „forschenden Lernen“ auch inhaltlich maßgeblich geprägt. Ihren Forschungsschwerpunkt – die Weiterbildung von Menschen im dritten Lebensabschnitt – hat sie mit Pioniergeist und strategischer Weitsicht vorangetrieben. Ein besonderes Anliegen war es Stadelhofer, ältere Menschen mit Bedacht an die Computernutzung heranzuführen. Ein weiteres Projekt, das ihr sehr am Herzen liegt, ist die europäische Vernetzung. Ihr gelang es, mit Hilfe von EU-Geldern zahlreiche europäische Initiativen auf dem Gebiet des „forschenden Lernens“ ins Leben zu rufen, um so den europäischen Gedanken weiter zu beleben. Carmen Stadelhofer

„Carmen Stadelhofer war als Geschäftsführerin das Herzstück des Zentrums für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung, welches sie über viele Jahre hinweg zielstrebig aufgebaut und als Vorreiter- und Vorzeigeprojekt für lebenslanges Lernen auch international bestens etabliert hat. Ihre Umtriebigkeit und ihr Organisationsgeschick waren ausschlaggebend für den großen Erfolg und die hohe Akzeptanz des ZAWiW, auch in der regionalen Bevölkerung“, so Universitätspräsident Professor Ebeling. Die Laudatio bei der Verleihung kommt von Professor Othmar Marti, Vorsitzender des Departements für Philosophie, Sprachen, Geisteswissenschaften und allgemeine Weiterbildung. Außerdem berichtet ein „Zeitzeuge“.

Text und Opens external link in new windowMedienkontakt: Annika Bingmann, Andrea Weber-Tuckermann