„Die bessere Vereinbarkeit von Beruf oder Studium und Familie ist für uns schon seit Jahren ein wichtiges Thema, aber wir werden dieses Ziel künftig noch stärker in den Blickpunkt rücken“, sagt Uni-Kanzler Dieter Kaufmann. Die Universität noch familienfreundlicher zu gestalten, „es unseren Mitgliedern leichter machen, beide Aspekte unter einen Hut zu bringen“, sei nicht nur eine gesellschaftspolitische Aufgabe. Vielmehr seien die verschiedenen Maßnahmen auch ein wesentlicher Faktor im Wettbewerb um die besten Köpfe. Jüngster Schritt dazu: Der dieser Tage eröffnete Familienservice als zentrale Anlaufstelle für jegliche familienbezogene Fragestellungen. Ein weiterer markanter Schritt soll im kommenden Jahr folgen. Da ist Kaufmann zufolge der Baubeginn eines Kindergartens mit 80 Plätzen vorgesehen.
Fragen der Kinderbetreuung stünden wohl auch für den Familienservice im Vordergrund, vermutet die damit beauftragte Maria Stöckle, eine erfahrene Verwaltungsbeamtin der Uni und selbst Mutter von Zwillingen. „Aber wir wollen bei allen familienbedingten Anliegen helfen“, macht Stöckle deutlich. Bei der Pflege von Angehörigen zum Beispiel oder bei Engpässen in Forschungsprojekten, wenn dort Personal familienbedingt ganz oder teilweise ausfällt. In Sachen Kinderbetreuung denkt die Leiterin des Familienservice verständlicherweise vor allem an Lösungen für schwierige Situationen. Eine Notfallbetreuung bei geschlossenen Kindergärten etwa oder beim Ausfall von Tagesmüttern.
Zugleich will Maria Stöckle die hausinterne Infrastruktur familienfreundlicher gestalten, unter anderem mit der Bereitstellung von Wickelmöglichkeiten oder kindgerechten Büroeinrichtungen. Wie im Graduiertenkolleg der Wirtschaftsmathematik bereits mit Erfolg verwirklicht. Aus gutem Grund: „Wir hoffen auf einen höheren Anteil von Doktorandinnen“, macht dessen Sprecher Professor Karsten Urban deutlich. Das Potenzial nämlich wäre vorhanden. „Wir haben viele Frauen mit hervorragenden Abschlüssen“, so Urban. Derzeit jedoch seien gerade mal drei der zwölf Stipendien von Doktorandinnen belegt, bei einer Frauenquote im Studiengang von rund 50 Prozent. Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft würden inzwischen aber eine ganze Reihe von Gleichstellungsmaßnahmen realisiert. Professor Urban: „Wir wollten im Zusammenhang mit der Verlängerung des Graduiertenkollegs hier bewusst etwas tun.“
Die Familienservicestelle der Uni Ulm in der Helmholtzstraße 16 (Zimmer E 19) hat Montag bis Mittwoch vormittags sowie nach Terminvereinbarung geöffnet: Frau Maria Stöckle, Tel. (0731)502 50 12