Professor Karl Joachim Ebeling, Präsident der Universität Ulm, ist von Finnlands Staatspräsidenten Sauli Niinistö mit dem Komturkreuz des Ordens des Löwen von Finnland ausgezeichnet worden. Die Verleihung erfolgte am Donnerstagnachmittag durch die finnische Botschafterin Päivi Luostarinen in Berlin.
Ebeling gilt als Schlüsselfigur in der Kooperation der Universitäten Ulm und Oulu. Die Partnerschaft der beiden Hochtechnologiestandorte besteht seit den 1990-er Jahren und erstreckte sich im universitären Bereich zunächst auf die Elektrotechnik und Naturwissenschaften. Seit 2003 finden fast jährlich Treffen der Rektoren statt. Inzwischen steht auf Ulmer Seite die Internationale Graduiertenschule für Molekulare Medizin (IGradU), die seit 2007 durch die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gefördert wird, im Mittelpunkt der Zusammenarbeit.
Neben einem regelmäßigen Austausch von führenden Wissenschaftlern der Graduiertenschule und des Biocenters Oulu hat sich das Doppelpromotionsprogramm „TissueHome“ etabliert. Beim letzten Treffen der Hauptverantwortlichen des Promotionsprogramms wurde die Möglichkeit eines gemeinsamen englischsprachigen Masterstudiengangs diskutiert. Inzwischen konnte die Kooperation auch um Unternehmen in der Wissenschaftsstadt und Bioregion Ulm erweitert werden.
„Es ist Ihr Verdienst, dass die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten Ulm und Oulu in Schwung gekommen ist und das heutige Niveau erreicht hat. Die über 20 Jahre währende Zusammenarbeit floriert und war die ganze Zeit über außerordentlich aktiv und fruchtbar“, sagte die finnische Botschafterin in ihrer Ansprache über Professor Ebeling.
Neben Oulu unterhält die Uni Ulm gut funktionierende ERASMUS-Austauschprogramme mit den finnischen Universitäten Helsinki und Turku.
Professor Lauri Lajunen, ehemaliger Rektor der Universität Oulu, hat Professor Ebeling für das Komturkreuz vorgeschlagen. Diese hohe Auszeichnung wird seit 1942 vor allem als Anerkennung für Verdienste um die Gesellschaft verliehen. „Die Verleihung des Komturkreuzes ehrt mich sehr. Die hervorragende mehr als 20-jährige Zusammenarbeit unserer beiden Hochschulen ist mir ein besonderes Anliegen. In Zukunft sollte die Kooperation Ulm-Oulu noch weiter ausgebaut werden“, sagte Karl Joachim Ebeling.
An der Feierstunde haben Amtsträger der Universitären Ulm und Oulu – allen voran Altrektor Lauri Lajunen und die Prorektorin für Forschung Professorin Taina Pihlajaniemi – teilgenommen. Dazu kamen beispielsweise Vertreter des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und von Baden-Württemberg International.
Zur Person
Professor Karl Joachim Ebeling (Jahrgang 1949) hat in Göttingen Physik studiert und an der dortigen Universität auch promoviert. Nach weiteren Stationen – etwa an der Technischen Universität Braunschweig und den Bell Laboratories in Holmdel, New Jersey – kam er 1989 an die Universität Ulm. In der neu gegründeten Fakultät für Ingenieurwissenschaften baute Ebeling das Institut für Optoelektronik auf, amtierte als Dekan und von 1995 bis 2001 als Prorektor für Forschung der Uni Ulm. In diese Zeit fällt auch die Ausgründung der Firma ULM Photonics zur Herstellung von Vertikallaserdidoden aus dem Institut für Optoelektronik (2006 an Philips verkauft). Über zwei Jahre war Ebeling, der mehr als 300 wissenschaftliche Artikel veröffentlicht hat, Leiter der Zentralen Konzernforschung bei der „Infineon Research Technologies AG“. Im Jahr 2003 wurde er schließlich zum Rektor/Präsident der Universität Ulm gewählt.
Karl Joachim Ebelings Auszeichnungen sind zahlreich und umfassen unter anderem den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, den Karl Heinz Beckurts-Preis sowie Mitgliedschaften in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech.
Bildunterschrift (Foto: Lisa Kestilä, Botschaft von Finnland):
Universitätspräsident Prof. Karl Joachim Ebeling (2.v.l.) hat das Komturkreuz des Ordens des Löwen von Finnland erhalten. Mit ihm freuen sich (v.l.): Die Prorektorin für Forschung der Universität Oulu Professorin Taina Pihlajaniemi, die finnische Botschafterin Päivi Luostarinen und Professor Lauri Lajunen, ehemaliger Rektor der Universität Oulu
Text und Medienkontakt: Annika Bingmann