Von 1983 bis 1987 war Professor Wolfgang Witschel Prorektor der Universität Ulm. Am 18. Februar ist er im Alter von 85 Jahren verstorben. Professor Witschel war seit 1975 Mitglied der Fakultät für Naturwissenschaften und bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2003 Leiter der Abteilung Theoretische Chemie. Schon früh antizipierte er die Zeichen der Zeit und brachte die Thematik Energiewandlung und Energiespeicherung auf den richtigen Weg.
Nach seiner Promotion in Physik an der Technischen Universität Braunschweig im Jahr 1966 war Wolfgang Witschel zunächst in der Abteilung Atomphysik in der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig tätig und habilitierte im Fach Theoretische Chemie. Nach der Übernahme einer Professur für Theoretische Chemie an der Technischen Universität Braunschweig folgte der Ruf an die Universität Ulm. Professor Witschel hat in seiner langjährigen Tätigkeit für die Universität Ulm Herausragendes geleistet. Sein akademisches Wirken war geprägt durch hervorragende Lehre, erfolgreiche Forschung und ein herausragendes wissenschaftliches Renommee.
Professor Wolfgang Witschel hat sich in hohem Umfang in der akademischen Selbstverwaltung engagiert und wesentlich zur positiven Weiterentwicklung der Universität Ulm beigetragen. Er war von 1983 bis 1987 Prorektor und übernahm sowohl von 1993 bis 1995 als auch von 2000 bis 2003 das Amt des Dekans der Fakultät für Naturwissenschaften. In seine Amtszeit als Dekan fielen unter anderem die Einrichtung wichtiger und innovativer Studiengänge wie Biochemie, Wirtschaftschemie, Wirtschaftsphysik und der englischsprachige Masterstudiengang Advanced Materials. Wolfgang Witschel hat sich in vielfältiger Weise und äußerst engagiert in den Ausbau und die Weiterentwicklung der Universität Ulm wie auch in deren Vernetzung im Rahmen der Wissenschaftsstadt Ulm und weit darüber hinaus eingebracht. Seine Zielstrebigkeit, seine Kommunikationsstärke und seine Vermittlungs- und Vernetzungsfähigkeit haben ihn besonders ausgezeichnet. So war er etwa Vertreter der Universität Ulm im Planungsausschuss für das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) und stellte sich als dessen Gründungsvorstandsmitglied und Leiter des Geschäftsbereichs Batterien und Brennstoffzellen zur Verfügung. Eine Thematik, in welcher die Universität Ulm heute gemeinsam mit ihren Partnereinrichtungen vor Ort, unter anderem dem ZSW, weltweit höchste Anerkennung und Beachtung findet. Der heutige Erfolg in der Forschung ist daher wesentlich auch auf die Person Wolfgang Witschel zurückzuführen, der die Zeichen der Zeit richtig antizipiert und die Thematik Energiewandlung und Energiespeicherung auf den richtigen Weg gebracht hat. Für seine wichtigen und prägenden Beiträge zum Ausbau der Universität Ulm und der Wissenschaftsstadt Ulm wurde Wolfgang Witschel am 7. Juli 2006 durch den Senat die Medaille der Universität Ulm verliehen.
Wolfgang Witschel hat sich für die Universität Ulm und sein Fachgebiet große Verdienste erworben. Die Universität Ulm verliert mit ihm einen hoch anerkannten und beliebten Hochschullehrer und wird Wolfgang Witschel stets ein ehrendes und dankbares Andenken bewahren.
Text und Medienkontakt: Christine Liebhardt