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Titel verteidigt!
Ulmer „Spatz“ fährt beim Carolo-Cup auf Platz eins

Ulm University

Führerlose Fahrzeuge der Universität Ulm sind auch im Miniaturformat äußerst erfolgreich: Zum dritten Mal hat das studentische Team „Spatzenhirn“ den Sieg beim 8. Carolo-Cup an der Technischen Universität Braunschweig eingefahren. Bei dem Wettbewerb treten Modellfahrzeuge im Maßstab 1:10 in verschiedenen Disziplinen gegeneinander an. Die Besonderheit:  Dank Kameras und Sensoren rollen die Fahrzeuge selbststeuernd über den Rundkurs.
In diesen Tagen zogen die Ulmer Titelverteidiger mit ihrem „Spatz 6“ souverän an der Konkurrenz vorbei. Die 5000 Euro Siegprämie will das Team Spatzenhirn natürlich in die Verbesserung ihres Modellfahrzeugs investieren. Für die zweitplatzierten Gastgeber (Team CDLC, TU Braunschweig) gab es 3000 Euro und das Team KITcar des Karlsruher Instituts für Technologie freut sich über den dritten Platz und 2000 Euro.

17 studentische Mannschaften aus Deutschland, Schweden und Russland sind mit ihren Miniatur-Fahrzeugen beim Carolo-Cup gestartet. Es galt, so schnell wie möglich einen Rundkurs zu absolvieren, Hindernissen auszuweichen sowie geschickt einzuparken – und das völlig autonom. Außerdem mussten die Konstrukteure Vertreter aus der Automobilindustrie von ihrem Konzept überzeugen.

Generationenwechsel gemeistert

Kein Problem für das Opens external link in new windowTeam Spatzenhirn, das seit der letzten Saison einen Generationenwechsel durchgemacht hat. Die jungen Tüftler (Durchschnittsalter: 21 Jahre) konnten vor allem beim schnellen Einparken punkten und hielten darüber hinaus einen überzeugenden Vortrag. „Im anschließenden Rundkurs ohne Hindernisse war der Spatz 6 das schnellste Fahrzeug im Teilnehmerfeld. Er legte in den vorgegebenen zwei Minuten 241 Meter zurück“, berichtet Teambetreuer Alexander Scheel, Doktorand am Ulmer Institut für Mess-, Regel- und Mikrotechnik. Selbst ein technischer Defekt auf der Zielgeraden des Hindernislaufs konnte dem Team Spatzenhirn den Sieg nicht mehr nehmen.

Der erneute Erfolg ist vor allem auf die hervorragende interdisziplinäreZusammenarbeit im Team zurückzuführen. Gemeinsam haben 13 Studierende der Elektrotechnik, der Informationssystemtechnik und Informatik die fahrdynamischen Eigenschaften des Vorgängermodells verbessert – unter anderem durch einen niedrigeren Schwerpunkt. Im Spatz 6 sorgen nun vier Radnabenmotoren für Allrad-Vortrieb. Dadurch kann jedes Rad einzeln angesteuert und eine hohe Kurvengeschwindigkeit erreicht werden. Ausgefeilte Algorithmen und ein leistungsfähiger, in das Fahrzeug integrierter Rechner ermöglichen die zuverlässige Erkennung von Fahrstreifen und Hindernissen im Rundkurs.

Als erstes Team in der Geschichte des Carolo-Cups konnten die Ulmer Konstrukteure ihren Titel verteidigen. Die Teilnahme an dem Wettbewerb hatte der Leiter des Instituts für Mess-, Regel- und Mikrotechnik, Professor Klaus Dietmayer, 2009 angeregt. Seit 2010 waren die „Spatzenhirne“ jedes Jahr  beim Carolo-Cup am Start. Dietmayers Institut und die Uni Ulm stellen ihnen im Vorfeld Räume und die nötige technische Ausrüstung zur Verfügung.

Für Nachwuchs ist gesorgt: Erstmals ist ein zweites Ulmer Team „VehicuUlm“ in Braunschweig angetreten. Die Neulinge meldeten sich zunächst für den Junior-Cup – und belegten hinter der Hochschule Esslingen prompt Platz zwei!

 
Die Ulmer Teilnahme am Carolo-Cup wird im Zuge des Projekts
Opens external link in new windowWillkommen in der Wissenschaftunterstützt. Mit praxisnahen Projekten sollen die Studierenden, gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, an das wissenschaftliche Arbeiten herangeführt werden.

 

Bildunterschrift (Foto: TU Braunschweig):
2011, 2014, 2015: Das Ulmer Team Spatzenhirn hat zum dritten Mal den Sieg beim Carolo-Cup eingefahren.
Das Foto zeigt: Erste Reihe (v.l.): Markus Horn, Thomas Wodtko, Tobias Englert, David Werbunat, Carmen Sippel, Holger Mandry
Zweite Reihe (v.l.): Markus König, Markus Wirsing, Markus Schön, Thomas Witte, Fabian Buntz, Stefan Reich, Patrick Weggler

 

Verantwortlich: Annika Bingmann