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Subatomare Welten besser verstehen
Uni Ulm und Zeiss starten Großprojekt:
Ziel weltweit einzigartiges Hochleistungsmikroskop

Ulm University

Das Ziel ist überaus ehrgeizig und das Erreichen ungewiss. Doch die Beteiligten sind zuversichtlich. Im Rahmen eines momentan auf fünf Jahre angelegten 11,5 Millionen Euro-Projekts soll an der Universität Ulm ein hochauflösendes Niederspannungs-Transmissionselektronenmikroskop entwickelt werden, geeignet, einzelne Atome selbst in elektronenstrahlempfindlichen Materialien exzellent abzubilden. „Weltweit einzigartig“ wäre dies im Erfolgsfall, sagt Professorin Ute Kaiser, die Leiterin des Vorhabens. „Wir sehen dem Projekt sehr positiv entgegen“, erklärte Dr. Dirk Stenkamp, Vorstandsmitglied der SMT AG, einer Tochter der Carl Zeiss AG in Oberkochen, bei einem Treffen der Partner am Mittwoch in Ulm. Beteiligt an der Entwicklung sind zudem die Heidelberger CEOS GmbH, ein ob seiner Korrektoren-Technologie weltweit geschätztes mittelständisches Unternehmen sowie mehrere Wissenschaftler verschiedener baden-württembergischer Universitäten.

Wie Stenkamp („Wir wollen damit ein Zeichen für die Zusammenarbeit zwischen Uni und Industrie setzen“) unterstrich auch der Ulmer Universitätspräsident Professor Karl Joachim Ebeling („Das Projekt ist eine großartige Chance für die Region“)  neben der wissenschaftlichen die wirtschaftspolitische Komponente des Projekts: „Sie wird mit der Förderung durch das Land Baden-Württemberg eindrucksvoll deutlich.“ Schon vorab hatte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), mit 4,2 Millionen Euro maßgeblicher Förderer des Projekts, die Zielrichtung formuliert: „Deutschland wieder an die Weltspitze der Elektronenmikroskopie bringen“, überschrieb die DFG eine Pressemitteilung zu dem Ulmer und einem weiteren an der RWTH Aachen angesiedelten Großprojekt. 2,4 Millionen Euro steuert das Land zu dem Ulmer Forschungsvorhaben bei, 3,7 Millionen Euro kommen von Zeiss, eine Stiftungsprofessur auf fünf Jahre inklusive.

Entwickelt werden soll das völlig neu konzipierte Hochleistungsmikroskop unter der Projektbezeichnung „SALVE“ (Sub-Angstroem Low Voltage Transmission Electron Micrsocopy). Der geplante Ansatz ist die Nutzung bisher in der Praxis kaum verwendeter niedriger Beschleunigungsspannungen im Elektronenmikroskop unter gleichzeitiger Implementierung neuartiger elektronenoptischer Komponenten. Unter anderem soll die Neuentwicklung zur Entschlüsselung von chemischen Umwandlungen in atomaren und molekularen Strukturen dienen.

Weitere Informationen: Frau Prof. Dr. Ute Kaiser, Tel. 0731/50-22950