Der gemeinsame Studiengang "Computational Science and Engineering" (CSE) der Universität Ulm und der Hochschule Ulm wurde erfolgreich, und zwar ohne Auflagen, von der ASIIN akkreditiert. Die Fachakkreditierungsagentur, die für die Studienfächer im Bereich der Ingenieur- und Naturwissenschaften, der Informatik und Mathematik zuständig ist, hat dafür sowohl den Bachelor- als auch den Masterstudiengang kritisch in Augenschein genommen.
Der Akkreditierungskommission gehörten neben den Agentur-Gutachtern auch Verfahrensbeobachter der Volkswagen Stiftung und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft an. Und deren Urteil fiel einhellig positiv aus. Ausdrückliches Lob gab es für die reibungslose Kooperation zwischen den beteiligten Hochschulen bei der Studienorganisation. Diese effektive Koordination sei laut Gutachten nicht zuletzt "auf das organisatorische Geschick der an Universität und Hochschule angesiedelten Studienfachberatungen zurückzuführen".
Bemerkenswert erscheint der Gutachtergruppe zudem die enge Einbindung des Ulmer CSE-Programms in die regionale Wirtschaft, nicht zuletzt durch die enge Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ulm. Beeindruckt war die Begutachtungskommission nicht weniger vom Urteil der befragten Studierenden. Sowohl die angehenden Bachelor als auch die zukünftigen Master für "Computational Science and Engineering" loben unisono die intensive und oft individuelle fachliche Betreuung. "Der Lehrkörper ist hochengagiert und jederzeit für die spezifischen Probleme der Studierenden aufgeschlossen", so die Gutachter im Bericht.
Den Antragstellern - also den gemeinsamen Anbietern des Studienfaches in der Hochschule Ulm und der Universität - wird auch zugutegehalten, dass sie die Studierbarkeit und Stimmigkeit der Konzepte und Studienangebote selbst immer wieder kritisch hinterfragen und bei Bedarf angepasst haben.
Nur selten werden Studiengänge ohne Auflage akkreditiert
"Wir sind natürlich hocherfreut über dieses Ergebnis. Es kommt sehr selten vor, dass Studiengänge ohne Auflagen akkreditiert werden. Umso glücklicher sind wir, dass wir mit diesem in Deutschland einzigartigen Studienangebot bei der Akkreditierungsagentur so gut abgeschnitten haben", sagt Professor Karsten Urban, Studiendekan und Leiter des Instituts für Numerische Mathematik an der Universität Ulm. "Eine so reibungslose Zusammenarbeit in der Gemeinsamen Kommission aus Universität und Hochschule, die diesen Studiengang anstelle einer Fakultät trägt, ist sicher nicht ohne das außerordentliche Engagement und vor allem auch die persönliche Wertschätzung der beteiligten Mitglieder möglich", so der stellvertretende Vorsitzende der Gemeinsamen Kommission Professor Bernd Wender vom Institut für Angewandte Forschung der Hochschule Ulm. "Die enge Kooperation von Universität, Hochschule und IHK ist in dieser Form wegweisend und zeigt das große Potential für den Standort Ulm", sind sich die Kommissionsvorsitzenden Urban und Wender einig.
"Computational Science and Engineering" (CSE) ist ein Studiengang, der sich mit der mathematischen Modellierung und Simulation von Frage- und Problemstellungen aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften, aber auch aus den Wirtschaftswissenschaften und dem Life Science-Bereich befasst. Der Bachelorstudiengang wurde zum Wintersemester 2011/12 als erster gemeinsamer Studiengang von Universität und Hochschule Ulm eingerichtet. Im Sommersemester 2015 ist der Master hinzugekommen. Das Studiengangskonzept für CSE wurde bereits im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs "Bologna - Zukunft der Lehre" von der Stiftung Mercator und der Volkswagen Stiftung zusammen mit acht weiteren Projekten ausgezeichnet.
Die Akkreditierung von Studiengängen wurde im Zuge der sogenannten Bologna-Reform beschlossen. Diese Art "Studien-TÜV" dient der Qualitätssicherung bei der Etablierung neuer Studienangebote an Hochschulen in Deutschland. Eine erfolgreiche Akkreditierung ist nicht zuletzt ein Qualitätssiegel und deshalb bei den Anbietern von Studienangeboten zur Erlangung von Bachelor- oder Masterabschlüssen sehr gefragt.
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Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann